Die STARK Deutschland GmbH ist ein renommierter Baustoffhändler mit elf erfolgreichen Fachhändlern und Marken, darunter Generalisten wie Raab Karcher und Spezialisten wie der Fliesenfachhändler Keramundo und das Tiefbauunternehmen Muffenrohr. In über 260 Niederlassungen erwirtschaften mehr als 6.000 Mitarbeiter*innen einen Jahresumsatz von rund 2,5 Milliarden Euro.
Die STARK Deutschland GmbH, ehemals der französischen Compagnie de Saint-Gobain zugehörig, ist seit März 2021 Teil der internationalen STARK Group mit Hauptsitz in Kopenhagen, die in Dänemark, Deutschland, Schweden, Finnland, Norwegen und Grönland aktiv ist.
Die Herausforderungen
Komplettmigration von IT-Infrastruktur, Basis-Services und 5.000 Clients
Im Rahmen einer Repositionierung hat der französische Mutterkonzern Saint-Gobain den Baustoffhändler – damals die Saint-Gobain Building Distribution – an die skandinavische STARK Group verkauft. CIO Dirk Scheffler und seine 5.000 Mitarbeitenden standen vor der sportlichen Herausforderung, die gesamte IT-Infrastruktur des Unternehmens plus 5.000 Clients aus der zentralen IT-Plattform von Saint-Gobain herauszulösen und auf eigene Beine zu stellen. Saint-Gobain setzte für die Ausgliederung der gesamten IT eine Frist von 10 bis maximal 12 Monaten. Danach wollte der alte Eigentümer den IT-Stecker ziehen. Sehr schnell wurde Dirk Scheffler und seinem Team daher klar, dass ein kompletter Carve-out ohne einen starken und erfahrenen Partner an der Seite nicht erfolgreich gemeistert werden kann.
Lösungen & Ergebnisse im Detail
Das Digitalisierungs- und Management-Beratungshaus valantic – erstellte ein Carve-out-Konzept und unterteilte das gesamte Transmigrationsprojekt in drei Hauptphasen. In Phase eins haben valantic und die STARK Deutschland GmbH die Zielarchitektur und die zukünftigen Dienstleister festgelegt. In Phase zwei erfolgte der Carve-out der gesamten IT. In Phase drei konzentrierten sich beide Partner auf die gestiegenen Anforderungen im User-Support und auf die Verbesserung der Cyber-Sicherheit. Das gesamte Projektteam zählte mehr als 100 Mitarbeitende, und das Transitionsprojekt wurde schneller fertig gestellt als geplant. Die von valantic erbrachten Leistungen im Detail:
Transmigrationsprojekt schneller als geplant gemeistert
2019 verkaufte der französische Mutterkonzern Saint-Gobain seine „Saint-Gobain Building Distribution“ an die skandinavische STARK Group, weil sie nicht mehr in die Wachstumsstrategie der Franzosen passte. Für CIO Dirk Scheffler und sein Team begann eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit. Das Management in Paris teilte dem deutschen Management mit, dass es die Geschäftseinheit inklusive IT in zehn, maximal zwölf Monaten gerne außerhalb des Konzerns sähe.
Schnell stellte sich heraus, dass bei einem solchen Mammut-Projekt unter hohem Zeitdruck nicht die Integration in eine fremde IT-Landschaft, sondern ein Carve-out in ein Stand-alone-Szenario notwendig werden würde. „Wir hatten gar nicht die Kapazitäten und das Know-how, um so ein Projekt allein zu stemmen und die nötigen Dienstleister auszuwählen und zu steuern“, erinnert sich Scheffler. Er ließ deshalb die Berater*innen von valantic, die Teil des Digitalisierungs- und Software-Unternehmens valantic sind, eine Stand-alone-Strategie ausarbeiten. valantic unterteilte das Transitionsprojekt in drei Hauptphasen:
Phase 1: Die Berater*innen von valantic erstellten ein Carve-out-Konzept inklusive Ziel-Architektur (Future Mode of Operations) und Delivery-Sourcing-Konzept. Im Mai fiel nach intensiver Beratung die Entscheidung für die Ziel-Architektur. Dann startete die Provider-Auswahl. Im September 2019 standen alle zukünftigen Provider fest.
Phase 2: Danach ging es an die Migration der Systeme. Die französische Saint-Gobain stellte höchste Anforderungen an Security und Compliance. Deshalb war der Einsatz von Standard-Tools für die Migration nicht immer möglich, und valantic stand gemeinsam mit dem neuen Dienstleister vor der Herausforderung, kreative, sichere Methoden zum Beispiel zur Trennung und Übernahme von Applikationen und Daten zu entwickeln.
Allerdings konnten die Applikationsserver selbst sowie manche Datenbestände nicht über die WAN-Verbindungen übertragen werden. In diesen Fällen mussten Kurierdienste hoch performante Speichersysteme von Montpellier/Paris nach Frankfurt transportieren. Wegen der damals herrschenden Corona-Auflagen und teilweisen Grenzschließungen stellte dies hohe Anforderungen an Planung und Koordination.
Die logistisch und organisatorisch anspruchsvollste Aufgabe war der Client Rollout. Drei Teams fuhren 220 Standorte ab und lieferten insgesamt 4.500 neu aufgesetzte Clients aus. „Die meisten konnten wir von Saint-Gobain übernehmen, lediglich 1.200 Rechner sind neu dazugekommen, um unter anderem die ganz alten Möhren auszutauschen“, erinnert sich Scheffler. Der Arbeitseinsatz der Teams war hoch, die Client-Migration erfolgreich zu meistern, erforderte viele Wochenendschichten. Am Ende aber hat alles gut geklappt, und die IT kam statt der vorgeschriebenen zwölf Monate mit elf Monaten aus.
Phase 3: Der Fokus in der dritten Phase lag auf der Cybersecurity. Die neu aufgesetzten Endpoint Detection and Response und Endpoint Protection Platforms schützen im Verbund mit dem Security Information & Event Management (SIEM) sehr gut gegen Malware. Alle Sicherheitssysteme wurden zusammen in das Cyber Defence Center der Muttergesellschaft, der STARK Group, integriert. Eine gesondert eingerichtete Taskforce kümmerte sich außerdem um die erhöhte Ticketanzahl im User-Support, die ein Rollout von 5.000 Clients anfangs mit sich bringt.
Multi-Stakeholder-Management
Drei Berater*innen von valantic waren über den gesamten Zeitraum in der Rolle der Projektleitung mit dem Transitionsprojekt befasst. Das gesamte Projektteam bestand aus mehr als 100 Mitarbeitenden von Saint-Gobain, der STARK Group, STARK Deutschland und den Service-Providern. „Wir haben eine erfahrene, auf M&A spezialisierte Geschäftseinheit, die genau solche Carve-out-Projekte stemmen kann“, erläutert Stephan Herteux, Principal bei valantic. „Die IT-Infrastruktur und die Basis-Dienste kamen aus dem Saint-Gobain-Konzern und musste nahezu vollständig ersetzt werden. Zusätzlich haben wir die Gelegenheit für eine Generalüberholung genutzt, neue, bessere IT-Prozesse etabliert und einen leistungsfähigen, externen Service Desk aufgesetzt“, führt Herteux weiter aus.
STARK Deutschland hat den Carve-out gemeinsam mit valantic erfolgreich abgeschlossen und ist nun Teil der skandinavischen STARK Group. Auf nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Baustoffe legen die Skandinavier besonderen Wert. Sämtliche Filialen in Deutschland laufen mittlerweile auf Ökostrom. 100.000 Artikel sind über die neue E-Commerce-Plattform auf Grundlage der SAP Commerce Cloud verfügbar.
Download Success Story "Baustoffhändler STARK stemmt Carve-out erfolgreich in Rekordzeit"
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Stephan Herteux
Managing Director
valantic Division Digital Strategy & Analytics