Referenz wayRTS
Der Orthopädietechnikhersteller Ottobock, Weltmarktführer im Bereich Prothetik und tragbarer menschlicher Bionik, hat eine Reihe von Optimierungsprojekten abgeschlossen und dabei auch seine Planungsprozesse auf den Prüfstand gestellt. Im Zentrum der neuen werksübergreifenden Planungspraxis stand die Sales & Operations Planning Software wayRTS / waySuite.
Transparente Bedarfs- und Fertigungsplanung mit wayRTS
Der Orthopädietechnikhersteller Ottobock hat seine Planungsprozesse auf den Prüfstand gestellt. Die bisherige Kapazitätsplanung auf Basis von „SAP ECC“ und „Microsoft Excel“ war von Erfahrungswerten abhängig und aufwendig. Gemeinsam mit valantic wurden eine neue werksübergreifende Planungspraxis entwickelt und die wayRTS / waySuite eingeführt. Die Sales & Operations Planning Software (S&OP) wird jetzt als zusätzliche Standardsoftware neben SAP genutzt und mit ihrer Hilfe und dank der automatisierten Produktionsplanung konnte der Aufwand für Planung und Steuerung insgesamt deutlich reduziert werden, während Produktivität und Termintreue gesteigert werden konnten.
Standortübergreifendes Sales & Operations Planning
Optimierte Planungsorganisation mit standardisiertem Planungsleitbild
Transparente Verwaltung kapazitätsbeschränkender Fertigungshilfsmittel
ATP/CTP-Machbarkeitsprüfungen zur Bestimmung realistischer Liefertermine
Simulation von Szenarien der Produktionsplanung
it & production 04/2024 - "Transparente Planung erhöht Liefertreue und senkt Bestände"
Orthopädietechnik-Hersteller Ottobock hat im Rahmen unterschiedlicher Optimierungsprojekte seine Planungsprozesse auf den Prüfstand gestellt. Wie valantic als Digitalisierungspartner bei der neuen werksübergreifenden Planungspraxis unterstützen konnte, lesen Sie hier.
Die Ausgangslage
Eine aufwendig und auf Erfahrungswerten beruhende Kapazitätsplanung auf Basis von SAP ECC und Microsoft Excel war eine der Herausforderungen in der Wertschöpfungskette von Ottobock. Deshalb sollte die waySuite als zusätzliche Standardsoftware neben SAP eingeführt werden. Das Ottobock-Projektteam für die Einführung der Advanced-Planning-&-Scheduling-Software (APS) war sich bewusst, dass Prozesse und Software aufeinander abgestimmt sein müssen, damit ein Digitalisierungsschritt wie die teilautomatisierte Bedarfs- und Produktionsplanung seine volle Wirkung entfalten kann.
Workshops zur Vorbereitung einer teilautomatisierten Bedarf- und Produktionsplanung
Als die Zusammenarbeit mit valantic begann, wollten die Planer des Orthopädietechnikunternehmens auch hören, welche „Best Practices“ es gäbe – schließlich können die Supply-Chain-Expert*innen von valantic auf Jahrzehnte der Erfahrung mit Prozessoptimierungen zurückblicken. So gehörte eine Reihe von PP/DS-Prozess-Workshops (SAP Production Planning and Detailed Scheduling) mit Vertretern von Fertigungsplanung und Logistik, Business Process Management, Produktion/Production Engineering, Einkauf, SAP PP/MM Application Management und Sales zu den ersten Maßnahmen. Die bisherige Planungsorganisation, Zuständigkeiten und Prozesse wurden beleuchtet und Optimierungspotenziale anhand repräsentativer Produkte und Arbeitspläne gesucht. Nach der Erarbeitung eines Planungsleitbilds folgte ein standardisiertes Vorgehen in der Nutzung der waySuite.
Die Firmenzentrale im niedersächsischen Duderstadt und das Werk in Blagoevgrad, Bulgarien, machten den Anfang bei der Einführung der Softwaresuite für Sales & Operations Planning. Die größte Herausforderung lag dort bei den Fertigungshilfsmitteln zur Herstellung von Prothesen: Gießformen für die Herstellung von Prothesenfüßen stellten vermehrt einen Engpass in den Produktionskapazitäten dar. Ebenso wie die Fertigungshilfsmittel wurden verfügbare Kapazitäten in der Kombination von Poolarbeitsplätzen und Arbeitsplatzhierarchien der Mitarbeiter in der Real-Time-APS-Software wayRTS abgebildet. Dies war eine Voraussetzung für ATP/CTP-Machbarkeitsprüfungen zur Bestimmung realistischer Liefertermine und die automatische Optimierung der Fertigungssteuerung mit „KI“-Algorithmen der Software. Dazu werden Optimierungsziele und Prioritäten formuliert und den Algorithmen zur automatischen Optimierung beigebracht. Diese können dann Routineaufgaben übernehmen.
Szenariosimulation
Werksübergreifende Lieferkettenverzweigungen waren eines der Themen im nächsten Schritt, als die waySuite im Ottobock-Werk Wien implementiert wurde. Hier werden Produkte der mechatronischen Knie- und Armprothetik hergestellt. Die Produktion in Wien ist beispielsweise von den Ottobock-Standorten Duderstadt und Blagoevgrad abhängig, da von hier aus zum Beispiel Frästeile und vormontierte Baugruppen geliefert werden. Die Planung wird erschwert durch die große Zahl an Produktvarianten. „Die Kollegen in Wien nutzen die Szenariotechnik der Software besonders intensiv. Man kann in wayRTS in Echtzeit die Produktionsplanung für verschiedene Ausgangsszenarien simulieren, ohne dass dies den gültigen Planungsstand beeinflusst. Die Kollegen bereiten sich dadurch auf verschiedene Situationen hinsichtlich der Materialverfügbarkeit und Bearbeitungskapazitäten vor“, berichtet Supply Chain Process Specialist Bastian Steffens.
Enormer Variantenreichtum bei Rollstühlen
Im thüringischen Königsee, der Heimatstadt des Unternehmensgründers Otto Bock, werden in großer Vielfalt manuelle und elektrische Rollstühle, Sitz- und Positionierungslösungen für Erwachsene und Kinder produziert. Die individuelle Gestaltung der Rollstühle führt zu Millionen verschiedener Kombinationen. Der Aufwand für die Herstellung variiert, und Ziel war es deshalb, durch die Produktionsplanung in wayRTS eine gleichmäßige Auslastung der Arbeitsplätze zu erreichen. wayRTS holt sich dazu die Stücklisten aus SAP. Durch den hohen Anteil von kundenindividuellen Produkten – über 90 Prozent der Rollstühle werden individuell gefertigt – war die Variantenkonfiguration inklusive der Abbildung von Konfiguration aus Angeboten hier die entscheidende Anpassung von wayRTS.
Im Jahresverlauf ausbalancierte Produktionspläne durch kapazitive Optimierung von Arbeitsplätzen und Fertigungshilfsmitteln
Transparenz in Bezug auf Bedarfe, Bestände und Engpässe
Verringerter Planungsaufwand und Unterstützung durch automatisierte Produktionsplanung
Anfragen oder Auftragseinlastungen werden als Szenarien in Echtzeit simuliert, ohne die produktive Arbeit zu stören
Erhöhung der Produktivität
Steigerung der Termintreue in der Produktion
Über Ottobock SE & Co. KGaA
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität entwickelt Ottobock seit über 100 Jahren innovative. Als „Human Empowerment Company“ stärkt Ottobock Bewegungsfreiheit, Lebensqualität und Unabhängigkeit. Dahinter stehen über 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit 60 Standorten.
Als Weltmarktführer in der tragbaren menschlichen Bionik setzt das 1919 gegründete Unternehmen immer wieder neue Standards und treibt die Digitalisierung der Branche voran. Die Expertise in der Biomechanik überträgt Ottobock seit 2018 auf Exoskelette für ergonomische Arbeitsplätze. Die internationalen Aktivitäten des Unternehmens werden vom Versorgungslösungen Hauptsitz in Duderstadt (Niedersachsen) aus koordiniert.
Im Jahr 2023 erwirtschaftete Ottobock einen Umsatz von 1,5 Mrd. EUR Euro. Seit 1988 unterstützt Ottobock mit seinem technischen Know-how die Paralympischen Spiele.
Anne Wiegert
Senior Managerin Marketing & Communications
valantic Supply Chain Excellence