Dekarbonisierung und Umweltschutz

In einer Welt, die sich ständig verändert und in der die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher werden, stehen Unternehmen vor wachsenden Herausforderungen. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, muss über die nächsten Jahre und Jahrzehnte der Ausstoß von Treibhausgasen drastisch gesenkt werden. Durch diese gesellschaftliche Verantwortung, aber auch durch verschärfte gesetzliche Vorgaben ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Emissionen und Ressourcenverbräuche zu überwachen und zu senken.

Zwei Geschäftsleute mit Schutzhelmen haben eine Besprechung auf dem Dach eines Firmengebäudes mit Sonnenkollektoren
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Unterscheidung zwischen Unternehmens- und Produktebene

Ein wichtiger Teil dieser Verantwortung ist die Bemessung der verursachten CO2-Äquivalente (andere Treibhausgase wie Methan werden in CO2-Äquivalente umgerechnet). Hier wird typischerweise zwischen der Berechnung der Emissionen auf Unternehmensebene mit dem Corporate Carbon Footprint und auf Produktebene mit dem Product Carbon Footprint unterschieden. Darüber hinaus ermöglicht ein Life Cycle Assessment eine noch detailliertere Analyse auf Produktebene, indem neben den Treibhausgasemissionen auch andere Umweltauswirkungen betrachtet werden. Diese drei Ansätze unterscheiden sich jedoch maßgeblich hinsichtlich Erhebung, Umfang und Verwendung.

Corporate Carbon Footprint

Der Corporate Carbon Footprint beschreibt die Summe aller CO2e-Emissionen, für die das Unternehmen direkt und indirekt verantwortlich ist.

Product Carbon Footprint

Der Product Carbon Footprint bezeichnet die Bilanz der Treibhausgasemissionen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Produktes.

Life Cycle Assessment

Die Ökobilanz analysiert die gesamten Umweltauswirkungen eines Produktes über alle Lebensphasen hinweg und bezieht dabei neben Treibhausgasemissionen auch andere Umweltaspekte wie Wasserverbrauch und Landnutzung mit ein.

Corporate Carbon Footprint

valantic Strategie zur Reduktion von CO2 Emissionen in Unternehmen

Mit unserem dreistufigen Prozess stellt valantic im Rahmen der ESG-Beratung sicher, dass Unternehmen den gesetzlichen und gesellschaftlichen Anforderungen im Bereich Dekarbonisierung gerecht werden. Durch die Schaffung von Transparenz, die Reduktion von Emissionen und die nachhaltige Transformation des gesamten Unternehmens schaffen wir die Grundlage, damit Ihr Unternehmen „Climate aligned“ aufgestellt ist.

Transparenz

Um Transparenz zu schaffen, werden im ersten Schritt die relevanten Emissionskategorien des Unternehmens bestimmt. Hier sind die Bereiche und Prozesse zu identifizieren, die einerseits einen wesentlichen Beitrag zum Geschäftserfolg beitragen und andererseits signifikante CO2e-Emissionen verursachen. Dies kann von der Produktion, dem Fuhrpark, der Energieversorgung bis hin zum Transport und Geschäftsreisen reichen. Um diese Emissionen zu quantifizieren, greifen wir auf vorhandene Datenquellen zurück, beispielsweise auf interne Daten wie Energieverbrauch, Abfallmengen oder auch externe Daten wie Emissionswerte und Transportkilometer von Dienstleistern. Bei fehlenden Daten unterstützen wir  bei der Messung oder Bestimmung der Emissionsmenge mit alternativen Ansätzen.

Durch die Zusammenführung dieser Daten erfolgt anschließend die Berechnung des CO2e Gesamtausstoßes, was auch als Klimabilanz oder als Corporate Carbon Footprint (CCF) bezeichnet wird. Die Visualisierung der Klimabilanz in Form von Diagrammen und interaktiven Dashboards hilft Unternehmen und ihren Stakeholdern, die Auswirkungen der verschiedenen Unternehmensaktivitäten besser zu verstehen und im nächsten Schritt gezielte Maßnahmen zur Reduktion zu ergreifen. Da bei der initialen Berechnung der Klimabilanz häufig nicht alle notwendigen Daten vorliegen, muss eine Optimierung der Datengrundlage und Berechnung kontinuierlich vorangetrieben werden. Eine abschließende externe Validierung der Klimabilanz erhöht die Glaubwürdigkeit gegenüber Stakeholdern, da potenzielle Risiken und Schwachstellen aufgedeckt werden und eine nachvollziehbare und vergleichbare Klimabilanz sichergestellt wird.

High-angle aerial photos of wind power

Reduktion

Nach der Erfassung der Klimabilanz erfolgt in der zweiten Stufe die Reduktion der CO2eEmissionen. Durch die geschaffene Transparenz können nun Emissions-Hotspots identifiziert werden, also die Bereiche und Prozesse, in denen die meisten Emissionen entstehen. Für diese werden spezifische Maßnahmen zur Emissionsreduktion erarbeitet, beispielsweise die Umstellung auf erneuerbare Energien, Verbesserung der Energieeffizienz oder die Optimierung von Transportwegen.

Bei der Bewertung dieser Maßnahmen werden die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen, aber auch die Umsetzbarkeit im Unternehmen mit einbezogen. Anhand der so bewerteten Maßnahmen wird dann ein Reduktionspfad mit konkreten Zielen und Zeitplan festlegt. Eine kontinuierliche interne Validierung dieses Reduktionspfads stellt sicher, dass die entsprechenden Ziele erreicht und Korrekturen – falls notwendig – vorgenommen werden. Ebenfalls unterstützt valantic bei einer externen Validierung, beispielsweise durch die Science-based Target Initiative. Diese prüft, ob die Emissionsreduktion den Forderungen des Pariser Klimaabkommens nachkommt, die globale Erderwärmung auf möglichst unter 1,5°C zu beschränken.

Agronomist using digital tablet for analysis of plantation

Transformation

Um den Reduktionspfad erfolgreich umzusetzen und eine kontinuierliche Transparenz sicherzustellen, muss im letzten Schritt der Transformation eine langfristige Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie und -kultur erreicht werden. Dies beinhaltet zunächst die Implementierung einer Governance-Struktur in Form von organisatorischen und strukturellen Anpassungen zur Verankerung der Reduktionsziele in allen Bereichen und Ebenen des Unternehmens.

Ein transparentes Reporting unterstützt bei der Überwachung und Kommunikation der Fortschritte entlang des Reduktionspfads. Die Transformation wird von einem Change Management begleitet, indem Mitarbeitende über geplante Veränderungen informiert, mögliche Bedenken adressiert und das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit geschärft wird. Für eine langfristige, erfolgreiche Reduktion der CO2-Emissionen im Unternehmen sollte die Automatisierung der Emissionserfassung stetig vorangetrieben werden.

Durch Anwendung der valantic Strategie und Nutzung externer Technologien sowie  Softwarelösungen kann die Erfassung von Emissionsdaten automatisiert, optimiert und in Echtzeit bereitgestellt werden. Neben dem Monitoring lassen sich mit Hilfe der Daten Simulationen durchführen und Forecasts erstellen, wodurch verschiedene Handlungsalternativen und deren ökologische sowie ökonomische Auswirkungen besser vergleichbar sind. Diese Ergebnisse können dann zur Operationalisierung herangezogen werden, indem Nachhaltigkeitskennzahlen in Einkaufsprozessen und bspw. Sales & Operations Planning (S&OP) miteinbezogen werden. Nur so können Emissionen neben Zeit, Kosten und Qualität als elementarer Faktor bei der Entscheidungsfindung herangezogen werden.

Greenhouse house worker talking with a man customer.

Unsere Tool-Lösung

Die Auswahl des richtigen Tools ist dabei ebenso entscheidend, denn es gilt, die individuellen Bedürfnisse und spezifischen Anforderungen der Unternehmen zu berücksichtigen. valantic verfügt über interne Tools, besitzt aber auch die Expertise, um externe Softwarelösungen nahtlos zu integrieren. Gemeinsam mit dem Kundenunternehmen evaluieren wir die verfügbaren Optionen, um das optimale Toolset zu identifizieren, welches die Prozesse zur Datenerfassung, -analyse und zum Reporting optimal unterstützt.

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Logo SAP, valantic Partner
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CCH Tagetik

Product Carbon Footprint (PCF)

Neben der Transparenz auf Unternehmensebene kann auch die Auswirkung eines Produktes auf die Umwelt mithilfe des Product Carbon Footprints analysiert werden. Durch die Erstellung eines PCFs lassen sich Stellhebel entlang der gesamten Lieferkette identifizieren und entsprechende Maßnahmen zur Reduktion der Auswirkungen realisieren.

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    Festlegen von Ziel und Scope

    Der erste Schritt bei der Erstellung eines PCFs ist die Definition von Ziel und Umfang der Analyse. Hier legen wir fest, welches Produkt untersucht wird und welche Prozesse in die Berechnung einfließen. Das beinhaltet eine genaue Betrachtung der Produktlebenszyklen und die Identifikation aller relevanten Prozessschritte, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.

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    Datenerhebung

    Im nächsten Schritt werden mögliche Datenquellen aufgezeigt und alle Daten gesammelt, die für die Berechnung des PCF erforderlich sind. Daraufhin etablieren wir eine klare Berechnungslogik und wählen die passenden Tools aus, um eine präzise Datenerfassung und -verarbeitung zu ermöglichen. Dabei achten wir darauf, dass die ausgewählten Tools sowohl die Komplexität der Prozesse abbilden als auch eine benutzerfreundliche Handhabung bieten.

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    Wirkungsabschätzung

    Anschließend erfolgt die Bewertung der Umweltauswirkungen, das sogenannte Impact Assessment. Hierbei werden die gesammelten Daten genutzt, um die Emissionen zu quantifizieren, die mit jedem Schritt des Produktlebenszyklus verbunden sind. Der Fokus liegt hier auf der Analyse der Umweltauswirkungen und der Identifikation der Haupttreiber. Dies kann die Basis bilden, Verbesserungspotenziale abzuleiten und zu bewerten.

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    Auswertung und Interpretation: Analyse der Ergebnisse

    Im letzten Schritt erfolgt die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse. Die ermittelten Ergebnisse werden im Kontext des gesamten Produktportfolios und im Vergleich zu Branchenbenchmarks bewertet. Diese Phase beinhaltet auch die Entwicklung von Empfehlungen für Maßnahmen zur Reduktion des PCF und die Integration der Erkenntnisse in die Unternehmensstrategie und das operative Geschäft.

Life Cycle Assessment

Die Ökobilanz (Life Cycle Assessment -LCA), stellt eine Erweiterung des Product Carbon Footprints (PCF) dar. Sie geht über die reine Betrachtung von Treibhausgasemissionen hinaus und berücksichtigt eine Vielzahl weiterer Umweltauswirkungen, wie Wasserverbrauch, Landnutzung und Ressourcennutzung. Für Unternehmen ist diese erweiterte Analyse interessant, um eine ganzheitlichere Betrachtung ihrer Produkte und Dienstleistungen zu ermöglichen. Durch die Durchführung eines LCA können Unternehmen nicht nur ihre Umweltverträglichkeit verbessern, sondern auch effizientere und nachhaltigere Produktionsprozesse entwickeln, die langfristig zu Ressourceneffizienz und Kosteneinsparungen führen können.

Wenn bei der Berechnung des PCF bereits eine umfassende Datenerhebung und -analyse durchgeführt wurde, kann die Ergänzung um eine Ökobilanz relativ einfach erfolgen. Die Datenbasis für die Berechnung der CO2e-Emission kann ebenfalls als Grundlage für die anderen Umweltauswirkungen verwendet werden. Anhand der Ergebnisse können Unternehmen Verbesserungsmöglichkeiten erkennen, die Ressourceneffizienz optimieren, Abfälle reduzieren und fundierte Entscheidungen in Bezug auf Produktdesign und Lieferkettenmanagement treffen. So können Unternehmen die Nachhaltigkeitsstrategie effektiv erweitern und vertiefen.

Insights

Cropped shot of an attractive young businesswoman walking through a warehouse with a male worker

valantic ermöglicht Emissionsbewertung des neuen Logistikangebots der Online-Plattform Vinted Marketplace

Damit Vinted Go aussagekräftige Informationen über die Klimabilanz seines Versandbetriebs ermitteln kann, haben die Nachhaltigkeits- und Lieferkettenexpert*innen von valantic das Unternehmen bei der Entwicklung eines Softwaretools unterstützt, das den Treibhausgas-Fußabdruck des Logistiknetzwerks auswertet und interpretiert.

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Philipp Grittner, Berater bei valantic im Bereich Logistikmanagement, gibt uns einen Einblick in das Thema Nachhaltigkeit bei valantic. Im Interview erzählt er von der Idee, valantic zu einem nachhaltigeren Unternehmen zu machen, und dem Weg zur Nachhaltigkeit.

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Marco Fuhr

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Jan Laakmann, valantic

Jan Laakmann

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