Der deutsche Softwarekonzern SAP setzt auf Künstliche Intelligenz und hat seinen KI-Assistenten Joule vorgestellt. Joule verstehe den Geschäftskontext und sei direkt in die geschäftskritischen Prozesse von Unternehmen integriert, so SAP. Joule werde in SAP-Cloud-Anwendungen – vom Personal- und Finanzwesen bis zu Supply Chain Management, Einkauf und Kundenerlebnis (CX) – sowie der SAP Business Technology Platform (BTP) integriert. Joule durchsuche schnell Daten aus unterschiedlichen Systemen und setze sie kontextbezogen in einen Zusammenhang. Anwender könnten dadurch ihre Aufgaben schneller und effizienter erledigen, stellt der Softwarekonzern in Aussicht.
„Weltweit arbeiten fast 300 Millionen Nutzer regelmäßig mit Cloud-Lösungen von SAP. Joule hat damit das Potenzial, die Geschäftsabläufe von Unternehmen und die Arbeitsweise ihrer Mitarbeitenden neu zu definieren“, betonte Christian Klein, CEO und Mitglied des Vorstandes von SAP. Zwei mögliche Anwendungsszenarien unter vielen: Ein Fertigungsunternehmen könnte mithilfe von Joule die Gründe für schlechte Verkaufszahlen in einigen Regionen analysieren – etwa durch Probleme in der Lieferkette oder im Supply Chain Management. Joule ist auch in der Lage, beispielsweise die Personalabteilung zu unterstützen, vorurteilsfreie Stellenbeschreibungen zu erstellen und zielführende Fragen für Vorstellungsgespräche zu formulieren.
„Nach der ersten Euphorie um generative KI geht es nun darum, einen messbaren Return on Investment zu erzielen. SAP ist sich bewusst, dass generative KI letzten Endes ein wichtiger Teil des Alltags und der Arbeitswelt sein wird. Man ist nun dabei, einen Assistenten für Unternehmen zu entwickeln, der Antworten auf Grundlage realer Geschäftsszenarien generiert“, erläuterte Phil Cartner, Group Vice President für den Bereich Worldwide Thought Leadership Research beim Analystenhaus IDC.
Successfactors mit KI-Assistent bis Ende 2023
Joule wird Unternehmenskunden Ende dieses Jahres in SAP SuccessFactors und SAP Start in Form eines Chatfensters zur Verfügung stehen, Anfang nächsten Jahres dann mit SAP S/4HANA Cloud, Public Edition. Danach folgen SAP Customer Experience, SAP Ariba-Lösungen und die SAP Business Technology Platform.
SAPs Strategie zum Aufbau eines KI-Ökosystems für Unternehmen der Zukunft umfasst neben Joule auch direkte Investitionen, wie die im Juli angekündigten Investitionen in Aleph Alpha, Anthropic und Cohere, sowie Partnerschaften mit Drittanbietern, darunter die im Mai angekündigten Partnerschaften mit Microsoft, Google Cloud und IBM.