Eine hohe Datenqualität und ein effizientes Datenmanagement stehen seit zwei Jahren ganz weit oben auf der Investitionsagenda von Unternehmen und Organisationen im deutschsprachigen Raum. Gleichzeitig besteht eine hohe Nachfrage zur Entwicklung von Datenprodukten. Data&Analytics-Dienstleister konnten daher trotz der schwächelnden Konjunktur im Jahr 2023 ein zweistelliges Wachstum um durchschnittlich 12,8 Prozent verzeichnen.
Die geringe Wachstumsdynamik drückt sich darin aus, dass viele Kundenunternehmen ihre Datenprojekte oftmals neu priorisieren. Aufgrund des Kosten- und Zeitdrucks leidet der Markt derzeit unter Projektverzögerungen, Forderungen nach Preissenkungen und einem verstärkten Fokus auf Near- und Offshore-Modelle. Nichtsdestotrotz haben Unternehmen bereits seit Jahren den Mehrwert von Daten erkannt und versuchen verstärkt, sich zu einer Data-driven-Company zu entwickeln.
Umsatz soll 2025 und 2026 steigen
Auch für die kommenden Jahre prognostizieren die 22 von Lünendonk befragten Dienstleister geringere Wachstumsraten als in der Vorjahresstudie. Für das aktuelle Jahr 2024 gehen sie von einer leicht rückläufigen Wachstumsrate aus (12,1 %). Im Jahr 2025 sollen die Umsätze aber wieder auf 14,9 Prozent und im Jahr 2026 auf 16,5 Prozent steigen. Für das Jahr 2024 prognostizieren die breit aufgestellten Unternehmen ein Wachstum von 15,0 Prozent – was allerdings auch einen Rückgang gegenüber 2023 bedeutet.
Insbesondere Projekte zur Steigerung der Kundenzufriedenheit sowie eine immer wichtigere personalisierte Kundenansprache sind Treiber für Investitionen. Die Nutzung von Kundendaten ermöglicht dabei beispielsweise eine zielgerichtete Kommunikation, eine Verbesserung der Customer Journey sowie effizientere Marketingkampagnen. 92 Prozent der D&A-Verantwortlichen sehen dies als den relevantesten Kostentreiber, obwohl ein Großteil der Unternehmen in diesem Bereich ihre Datenqualität bereits als gut bewertet.
Um den Mitarbeitenden eine hohe Employer Experience zu ermöglichen, sind die Auflösung von Datensilos und die Nutzbarkeit der Daten auch in den Fachbereichen ein wichtiger Faktor. Hier sind die Themen Self Service BI und Data Mesh zu nennen. Die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit ist für 75 Prozent ein wichtiger Grund, mehr in Data & Analytics zu investieren. Die Reaktion auf den Fachkräftemangel, insbesondere durch mehr KI-gestützte Automatisierung sowie die schrittweise Umstellung auf digitale Geschäftsmodelle, stehen derzeit noch bei etwas weniger Unternehmen im Fokus von Investitionen in Data & Analytics.
D&A-Zukunftstrends
Bei der Frage nach den wichtigsten Trendthemen im Bereich D&A liegt der Fokus – wie auch bei den Investitionen – bei fast allen 176 befragten Kundenunternehmen (99 %) auf dem Bereich Data Security. Dabei geht es zum einen um den Schutz sensibler digitaler Daten vor unbefugtem Zugriff und zum anderen um die Vermeidung von Verlust, Diebstahl und Beschädigung von Daten sowie die Verhinderung von Datenschutzverletzungen. In diesem Zusammenhang sehen 76 Prozent auch in der Data Governance eine hohe Relevanz.
Darüber hinaus beschäftigen sich 93 Prozent der Unternehmen verstärkt mit Master Data Management / Customer Data Management. Das klassische Stammdatenmanagement, bei dem Kundeninformationen, Produktdaten, Lieferanteninformationen oder Mitarbeiterdaten verarbeitet werden, ist für die Unternehmen nach wie vor besonders relevant.
Datenvisualisierung ist für 83 Prozent der Kundenunternehmen von großer Bedeutung. Mit Tools wie Tableau, PowerBI, Qlik, DataWrapper oder Infogram können Daten aus unterschiedlichsten Quellen visualisiert und mit Hilfe von KI interpretiert werden.
Die intelligente KI-gestützte Automatisierung hat zumindest für knapp jedes zweite Unternehmen bereits eine hohe Relevanz, was sich aber in den kommenden Jahren noch weiter steigern wird.
(aus: Lünendonk-Studie 2024: Der Markt Data & Analytics Services in Deutschland)
