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Deutsche Wirtschaft bewertet Digitalpolitik mit Schulnote 4 

Deutsche Unternehmen sehen die Digitalpolitik der Ampel kritisch. Vor allem in Sachen Fachkräftesicherung, Breitbandausbau, Digitalisierung der Verwaltung und Cybersicherheit werde zu wenig getan.

5. Oktober 2023

2 Min. Lesezeit

Ein Team von Fachleuten bespricht ein neues Geschäftsprojekt

Deutschlands Unternehmen stellen der Digitalpolitik der Bundesregierung ein durchwachsenes Zeugnis aus. Auf einer Schulnoten-Skala bewerten sie die Digitalpolitik der Ampel durchschnittlich mit der Schulnote 4, also einem „Ausreichend“.  Praktisch kein Unternehmen verteilt bei dieser Frage ein „Sehr gut“, knapp jedes zehnte (9 Prozent) bewertet die Digitalpolitik mit der Note 2, also „gut“. 26 Prozent vergeben ein „Befriedigend“ – Note 3 – und fast ebenso viele (27 Prozent) die Note 4. „Mangelhaft“ sagt dagegen mehr als jedes fünfte Unternehmen (23 Prozent) und 14 Prozent bewerten die Digitalpolitik der Bundesregierung sogar mit der Note 6 („ungenügend“).

Das ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 600 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten, die Bitkom Research von Anfang August bis Anfang September durchgeführt hat. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft. Demnach sind 25 Prozent der Meinung, dass die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag gesteckten Ziele zur Digitalisierung bis zum Ende der Legislaturperiode erreicht. 70 Prozent gehen davon aus, dass dies nicht der Fall sein wird.

Aus Sicht der deutschen Wirtschaft gibt es viele Projekte, die in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode vorangebracht werden müssten. Vor allem die Fachkräftesicherung sollte aus Sicht der meisten Unternehmen (73 Prozent) hohe Priorität genießen. Dahinter folgen Breitbandausbau (67 Prozent) sowie gleichauf die Digitalisierung der Verwaltung und eine Stärkung der Cybersicherheit (je 61 Prozent). 59 Prozent geben höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung hohe Priorität und 58 Prozent der Vereinfachung des Datenschutzes.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) meint außerdem, die Bundesregierung sollte sich prioritär um das Thema Digitale Bildung kümmern. „Deutschland ist die wichtigste Volkswirtschaft Europas – das gilt nach wie vor. Es gibt viel zu tun, wenn dies perspektivisch so bleiben soll. Wir brauchen mehr Digitalisierung, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und Deutschlands zukunftsfest zu machen“, urteilt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.