6. Oktober 2023
Es sind bereits mehrere Wochen vergangen seit unserem letzten Update zu Neuerungen in der SAP Datasphere. Daher ist es wieder Zeit einen Blick auf die spannendsten Updates zu werfen. Der Fokus liegt auf den, unserer Meinung nach, wichtigsten und spannendsten Neuerungen, die in der Data Fabric vorgenommen wurden. Diese umfassen die Themen: Datenintegration, Datenmodellierung und Datenkatalogisierung.
Datenintegration
Die wohl interessanteste Änderung für Modellierer in der SAP Datasphere dürfte die Einführung von Transformationsflüssen sein. Diese erlauben es, Daten aus einer oder mehreren Quelltabellen zu laden, Transformationen wie Joins anzuwenden und das Ergebnis in einer Zieltabelle auszugeben.
Im Gegensatz zu den bereits vorhandenen Datenflüssen, ist es hierbei nur möglich Daten aus schon vorhanden Tabellen in der SAP Datasphere miteinander zu verbinden. Das Ergebnis wird ebenfalls wieder in der SAP Datasphere als lokale Tabelle gespeichert.
Zudem wurde die Partitionierung von Tabellen in der SAP Datasphere ermöglicht. Dies gibt Modellierern die Möglichkeit Tabellen mit großen Datenmengen besser zu verwalten und in Tabellen mit kleineren Volumina zu verteilen. Dabei kann während der Definition der Partition eine neue Option aktiviert werden, die die Spalten im Bezug auf ihre Eignung für eine Partitionierung bewertet. Dazu werden die Spalten sortiert, so dass direkt abzulesen ist, welche Spalte am geeignetsten sein könnte und Informationen ausgegeben, welche Faktoren die Partitionierung beeinflussen.
Wie üblich, wurden bestehende Verbindungstypen verbessert und weiter ausgebaut. So ist es seit Kurzem möglich, für eine „Google BigQuery“-Verbindung zur Datenintegration Data Flows zu verwenden und eine Region beim Anlegen der Verbindung zu spezifizieren.
Datenmodellierung
Insbesondere in der Datenmodellierung wurde viele Neuerung implementiert. Beim Anlegen von SQL-Views ist nun möglich von den SAP S/4HANA Cloud Fensterfunktionen Gebrauch zu machen. Damit können Analyseoperationen wie RANK oder WEIGHTED_AVG durchgeführt werden.
Lokale Tabellen dienen bekanntermaßen als Quell- oder Zielobjekt von vielen Datasphere-Objekten. Diese können nun Delta-Änderungen erfassen. Dazu kann die Einstellung Delta-Erfassung aktiviert werden, um Änderungen nachzuverfolgen. Dazu werden eine neue Tabelle angelegt, der neben dem Schlüssel der Haupttabelle, automatisch zwei zusätzliche Spalten hinzugefügt werden:
Diese Erfassung ist bereits aus dem SAP BW/4HANA bekannt und hat nun ihren Weg in die SAP Datasphere gefunden. Allerdings müssen zwei Voraussetzungen erfüllt werden, damit die Funktion für eine lokale Tabelle aktiviert werden kann. Zum einen darf die Tabelle noch nicht in anderen Datasphere-Objekten implementiert worden sein. Zum anderen muss sie mindestens eine Schlüsselspalte definieren.
Die beiden Mechanismen (nur aktive Datensätze; aktive und delta Datensätze) werden von den SAP Datasphere-Objekten unterschiedlich verwendet. Dazu stellt SAP detaillierte Informationen in ihrer Doku zur Verfügung.
Im Zuge der ganzen Neuerungen hat auch die Paketmodellierung ihren Weg in die Datasphere gefunden. Diesen Verfahren ist bereits bekannt aus dem Transportwesen von SAP-Mehrsystemlandschaften. Benutzer mit der Rolle DW Space Administrator können Pakete anlegen, um Gruppen von Objekten zu bilden, die nach abgeschlossener Modellierung, zwischen Tenants transportiert werden können. Dabei können auch aktualisierte Versionen des gleichen Pakets wiederholt transportiert werden.
Datenkatalogisierung
Neben einer ganzen Reihe von Benutzerfreundlichkeitsänderungen und GUI-Anpassungen, wurde im Data Catalog für Assets eine neue Registerkarte mit dem Namen „Details“ hinzugefügt. Auf dieser Registerkarte werden detaillierte Metadaten zum entsprechenden Asset angezeigt, die für jedes Datenobjekt spezifische Spalten, Attribute, Kennzahlen, Dimensionen und Eigenschaften enthält. Damit die Informationen für bereits importierte Assets angezeigt werden, müssen diese nochmal synchronisiert werden.
Zudem ist es nun möglich mehrere SAP Datasphere-Tenants mit dem Katalog zu verbinden. Dieses Feature ist vor allem für Unternehmen interessant, die ihre Datenkatalogisierung zentralisieren wollen und mehrere Tenants im Einsatz haben, sowie für Systemlandschaften mit Entwicklungs-/Test und Produktivtenants.
Sonstige Neuerungen
Neben den vorgegangen, umfassenden Neuerungen gibt es zudem Änderungen, die wir ebenfalls erwähnen möchten.
Als eine sehr benutzerfreundliche Änderung empfinden wir die Anpassungen in der IP-Erlaubtliste, die es ermöglicht, Beschreibungen zu IPs hinzuzufügen. Damit können beispielsweise Namen von Systemen oder Servern zur Identifizierung der IPs hinterlegt werden.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Anpassung von Websitetiteln und der Verlinkung zwischen Datasphere-Objekten. In früheren Versionen war der Websitetitel stets gleich, auch wenn unterschiedliche Objekte in verschiedenen Tabs geöffnet waren. Dies wurde nun angepasst, sodass eine einfache Navigation im Browser möglich ist.
Zuletzt wurde auch die Möglichkeit geschaffen, Kontexte vom Typ „interner Datenmarktplatz“ anzulegen, um einen internen Datentausch mit Benutzern desselben oder angegebenen Tenants zu ermöglichen. Damit können Datenprodukte innerhalb von Unternehmen einfacher distribuiert werden und die Datenzugehörigkeit verbessert werden.
Ausblick
Als weiterführenden Ausblick empfehlen wir den Roadmap-Explorer der SAP zu verwenden, um stets über Änderungen im Zeitplan oder zusätzliche Neuerungen der SAP Datasphere informiert zu sein.
Mit den Neuerungen, die SAP für die SAP Datasphere 2023 bereits veröffentlicht hat, geht SAP unserer Meinung nach den richtigen Schritt, hin zu einer Data Fabric. Die gut gefüllte Roadmap lässt uns sehr interessiert in die Zukunft schauen.
Wir freuen darauf, Ihnen die SAP Datasphere im Detail vorzustellen. Sprechen Sie uns gerne an!
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