7. August 2024
Seit unserem letzten Blogbeitrag zu den Neuerungen in SAP Datasphere ist bereits einige Zeit vergangen. Währenddessen hat die SAP spannende Features implementiert, um die Funktionalität zu erhöhen und die Bedürfnisse ihrer Anwender zu befriedigen. Daher ist es wieder Zeit einen Blick auf die, unserer Meinung nach, wichtigsten und interessantesten Updates zu werfen. Der Fokus des Blogbeitrags liegt dieses Mal auf den Themen: Administration, Datenintegration und Datenmodellierung.
Über die Menüs „System“ und anschließend „Administration“ gelangt man nun zu der Oberfläche „Konfiguration einer Datenquelle“. Hier werden beim Hinzufügen oder Bearbeiten einer LocationID nur noch die notwendigen Optionen angezeigt. Durch die gezielte Vereinfachung wird der Konfigurationsprozess übersichtlicher und effizienter gestaltet. Nutzer können die relevanten Einstellungen leichter erkennen und sich auf diese konzentrieren.
An anderer Stelle wurde die CLI-Schnittstelle (Command Line Interface) der SAP Datasphere um die Befehle der „global-roles“ erweitert. Mittels dieser Befehle lässt sich die Benutzerrechteverwaltung effizient lösen, da sich globale Rollen auflisten lassen und auch große Benutzergruppen effizient hinzugefügt, zugewiesen oder entfernt werden können. Neben dieser Neuerung wurde ebenfalls die zentrale Benutzerverwaltung über die SCIM-2.0-API eingeführt. Damit kann nun eine konsistente Benutzerverwaltung der SAP Datasphere und der SAP Analytics Cloud direkt in der BTP umgesetzt werden.
Besonders freuen können sich noch SAP Datasphere Nutzer, die häufig flexibel Ressourcen benötigen, wenn zum Beispiel Spitzenlasten im System auftreten. Um dieses Problem anzugehen, wurde die Möglichkeit geschaffen, zusätzlich On-Demand-Rechen- und Verarbeitungsspeicher zu erwerben. Dafür können in der Tenant-Konfiguration zunächst Rechen- und Verarbeitungsspeicher erworben werden. Anschließend können aus diesen elastische Rechenleistungsknoten konfiguriert werden. Ab dem Zeitpunkt ist es möglich unter Space-Management, dem Rechenleistungsknoten Objekte oder Spaces zuzuweisen. Diese können die Ressourcen bei Bedarf in Anspruch nehmen und somit ihre einzelnen Spitzenlasten durch eine einzige Ressource ausgleichen. Eine Übersicht und Monitoring findet man im Systemmonitor. Dort kann die Konfiguration, Auslastung, Fehler und Produktivität überprüft werden. Dadurch lassen sich Rechenleistungsknoten beispielsweise besser auf Spitzenlasten aufteilen oder bestimmt Aufgaben verschieben um die Auslastung zu verbessern. Falls Sie die SAP Analytics Cloud oder Microsoft Excel (mit dem SAP-Add-In) nutzen, profitieren Sie automatisch von dieser Neuerung.
Zusätzlich gibt es zur Ressourcenverwaltung eine weitere Neuerung, falls ein Tenant mehr Speicher besitzt als er benötigt. Hierzu ist es jetzt ebenfalls möglich in der Tenant-Konfiguration den zugewiesenen Speicher bis auf ein festes Minimum zu reduzieren, um das System besser den aktuellen Anforderungen anzupassen.
Diese neuen Funktionen unterstreichen SAPs Engagement, die Benutzerfreundlichkeit und Verwaltungsfunktionen ihrer Datasphere kontinuierlich zu optimieren und den Anforderungen moderner Unternehmen gerecht zu werden.
Eine bedeutende Neuerung ist die Integration von SAP Datasphere mit dem SAP Cloud Transport Management Service. Der SAP Cloud Transport Management Service (CTMS) ist ein zentraler Dienst innerhalb der SAP-Cloud-Infrastruktur, der es Unternehmen ermöglicht, ihre Softwareänderungen und -updates einfach über verschiedene SAP-Cloud-Landschaften hinweg zu verwalten und zu transportieren. Somit können Sie eine nahtlose Verwaltung und Übertragung von Datenmodellen, Integrationen und Konfigurationen innerhalb Ihrer DWH-Landschaft gewährleisten. Dadurch kann Ihre Datenlandschaft effizienter zu verwaltet werden und wird sichergestellt, dass alle Änderungen konsistent und synchronisiert über alle Systeme hinweg implementiert werden. Neben der Effizienzsteigerung werden auch der Datenschutz und die Integrität gewährleistet.
Benutzer und Administratoren hatten vorher keine einfache Möglichkeit, den Schutzstatus der Daten zu überprüfen. Dies führte zu Unsicherheit über den Datenschutzstatus, erhöhte das Risiko von Datenschutzverletzungen und verursachte erheblichen Zeitverlust bei der Verwaltung und Sicherstellung der Compliance mit Datenschutzanforderungen. Dies wurde jetzt durch das neue Detailbild des Monitor Views ermöglicht, indem sichtbar wird, ob View-Daten durch Datenzugriffskontrollen (DACs) geschützt sind.
Gleichzeitig lassen sich die Datenzugriffskontrollen im aktuellen Space in den Editoren für Grafik-Views, SQL-Views und Analysemodelle überprüfen durch die neue Funktion “Als Benutzer anzeigen”.
Dadurch wird dem Nutzer simuliert, wie ein anderer Nutzer seine Daten einsehen kann. Zu beachten gilt dabei allerdings, wenn Quellen aus anderen Spaces in einer View genutzt werden. Dabei kann es möglicherweise zu Unstimmigkeiten kommen. Dennoch lassen sich durch diese beiden Neuerungen die Datenzugriffskontrollen deutlich besser überprüfen und verwalten.
Eine weitere administrative Optimierung im Bereich der SAP-Datenintegration bietet Unternehmen nun die Möglichkeit, die Thread-Anzahl für die Delta-Datenübernahme bei Tabellen mit dem Ladetyp Initial und Delta zu erhöhen. Diese Neuerung zielt darauf ab, die Effizienz und Geschwindigkeit der Datenreplikation erheblich zu steigern. Durch die Nutzung mehrerer Threads für die Delta-Datenübernahme können Organisationen die Verarbeitungszeiten reduzieren und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit ihrer SAP-Systeme optimieren. Dies ist besonders vorteilhaft für Unternehmen, die auf Echtzeit-Daten angewiesen sind und eine schnelle Replikation und Verarbeitung benötigen.
Im Bereich der Datenmodellierung wurde ein Validierungs-Framework eingeführt, dass darauf ausgelegt ist, die Datenausgabe durch Views zu überprüfen. Dadurch wird die syntaktische und teilweise semantische Konsistenz und Korrektheit gewährleistet. Diese Funktion spielt eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass die genutzten Daten zuverlässig sind und die Entscheidungsprozesse unterstützen.
Um Zwischenergebnisse zu speichern oder diese mit Kollegen zu teilen, wurde die Möglichkeit implementiert in der Datenvorschau des Analysemodells die Daten als Excel- oder CSV-Datei zu exportieren. Dies kann zum Abgleichen oder Validieren der Daten mit Kollegen genutzt werden und bietet eine unkomplizierte Option Daten für andere Benutzer zugänglich zu machen. Vor allem für Entwickler ist dies unserer Meinung nach eine wirkliche Erleichterung.
Ein weiteres Feature ist die verbesserte Funktionalität des „Impact and Lineage Analysis“ Viewers. Mit dieser Weiterentwicklung ist es nun möglich, nicht nur Spalten und deren Quellen auszuwählen, sondern auch die ausgewählte Spalten visuell nachzuverfolgen. Diese Funktion bietet Anwendern eine umfassendere Einsicht in die Herkunft und Verwendung der Daten, was wiederum hilft, komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Es gibt außerdem zwei kleinere, aber dennoch spannende Neuerungen in der Datenkatalogisierung und im Space-Management.
Im Datenkatalog wurde die Registerkarte „Datenanbieter“ sowie ein spezieller Filter für eine verbesserte Datenkatalogisierung eingeführt. Diese Neuerung ermöglicht es unseren Nutzern, Datenanbieter gezielt zu suchen und effizient zu verwalten. Durch die einfache Navigation und direkte Verwaltung der Datenquellen wird die Handhabung von Datenressourcen erheblich erleichtert.
Zusätzlich dazu wurde das Space-Management optimiert, indem Spaces nun mit detaillierten Informationen versehen werden können. Diese Verbesserung erleichtert die Dokumentation und Verwaltung der Plattformressourcen erheblich. Darüber hinaus wurde die Standardkonfiguration für die Thread-Nutzung in Spaces angepasst, um eine effizientere Ressourcennutzung zu gewährleisten. Jeder Space kann nun bis zu 70 % der verfügbaren Threads verwenden, sodass die Plattformkapazitäten flexibler genutzt werden können und die Stabilität der Tenants gewahrt wird.
Im dritten Quartal 2024 erwarten Sie weitere spannende Funktionen und Verbesserungen in SAP Datasphere, die die Datenverwaltung und -analyse weiter vorantreiben werden. Eine neue Katalog-Detailseite soll eingeführt werden, die eine optimierte Benutzererfahrung für die effiziente Verwaltung und Navigation von Daten bieten soll. Die Möglichkeit, CDS- und ODP-basierte Datenquellen ohne Primärschlüssel zu integrieren, soll die Flexibilität bei der Datenintegration erhöhen und neue Möglichkeiten für die Datenanalyse eröffnen.
Die erwarteten Funktionen zeigen das Engagement von SAP, kontinuierlich innovative Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Unternehmen in einer sich schnell entwickelnden digitalen Landschaft gerecht werden. Bleiben Sie gespannt auf diese Updates, die Ihre Datenmanagement-Strategien verbessern und Ihre Unternehmensziele unterstützen werden.
Als weiterführenden Ausblick empfehlen wir den Roadmap-Explorer der SAP zu verwenden, um stets über Änderungen im Zeitplan oder zusätzliche Neuerungen der SAP Datasphere informiert zu sein.
Die gut gefüllte Roadmap lässt uns sehr interessiert in die Zukunft schauen.
Live Demo
Wir freuen uns darauf, Ihnen die SAP Datasphere im Detail vorzustellen. Sprechen Sie uns gerne an!
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