29. Juni 2023
Die SAP Data Warehouse Cloud heißt jetzt SAP Datasphere. Mit dieser Änderung im Update 2023.6 hat SAP nicht nur die Umbenennung ihres Cloud Data Warehouses verkündet, sondern auch eine Reihe von Neuerungen veröffentlicht, die die SAP Datasphere in Zukunft zu einer Data Fabric machen sollen. Wir schauen uns an, was sich neben dem neuen Namen unter der Haube der SAP Datasphere getan hat. Dabei legen wir den Fokus auf die unserer Meinung nach spannendsten und wichtigsten Neuerungen in den Bereichen: Datenintegration, Datenmodellierung und Data Cataloging. Außerdem schauen wir auf die Partnerschaften und die neue Ausrichtung der SAP Datasphere als Data Fabric.
SAP Datasphere ist nun eine Data Fabric
Neben der öffentlichen Umbenennung zu SAP Datasphere ist die SAP Data Warehouse Cloud nun nicht länger „nur“ ein Cloud Data Warehouse sondern eine Data Fabric. Der Begriff geht über das Verständnis eines Data Warehouses hinaus und beschreibt eine Struktur, die eine semantisch reichhaltige Datenschicht über die gesamte zugrundeliegende Datenlandschaften bereitstellt und verschiedene Cloud- und On-Premise-Umgebungen verbindet. Der Kern der Idee ist, dass die Daten nicht zwingend aus anderen Systemen integriert werden müssen, sondern der Zugriff überwiegend virtuell erfolgt.
Die SAP Datasphere bietet einen vollständigen Ansatz zur Umsetzung einer Data Fabric durch ihre vielfältigen Optionen zur Datenintegration, Datenkatalogisierung, semantische Modellierung, Data Warehousing, Data Federation und Datenvirtualisierung. Damit erhalten Sie durch die SAP Datasphere ein Tool, welches den gesamten Kontext der Daten Ihres Unternehmens erfassen und verarbeiten kann.
Datenintegration
Im Bereich der Datenintegration wurden Replikationsflüsse hinzugefügt. Diese ermöglichen es, mehrere Daten-Assets aus einer Quelle in ein Ziel zu laden. Dabei kommen als Quellen die SAP HANA (Cloud) oder das SAP S/4HANA in Frage. Damit bietet die SAP Datasphere die Möglichkeit, Daten mit Deltalogik von bestimmten Quellen zu extrahieren und simple Zuordnungslogiken und Projektionen während des Ladens zu prozessieren.
Zudem wurden weitere BW-Bridge Features ausgerollt, die es ermöglichen InfoObjects mit Schreibschnittstelle zu verwenden. So können nun Texte und Attribute von den bekannten Stammdatentypen mithilfe von Tools wie SAP Data Services oder CPI in die eingehende Tabelle verschoben werden.
Nutzer*innen von SAP Success Factors profitieren seit dem Update 2023.3 von der vollständig aktivierten SAP Success Factors Verbindung. Durch diesen neuen Verbindungstypen können Modellierer in der SAP Datasphere auf alle SAP Success Factors-Services einschließlich der OData-V4-API-Endpunkte zugreifen. Auch auf solche, die nicht nur für analytische Dashboards verwendet werden.
Datenmodellierung
Ein Highlight des Releases 2023.6 war das Analysemodell. Mit ihm haben Anwender*innen eine weitere Option, um Daten für die Verwendung in der SAC vorzubereiten. In diesem neuen Objekttypen des Data Builders können Modelle mit mehreren Dimensionen angelegt beziehungsweise definiert werden, um Daten für Analysezwecke bereitzustellen. Vordefinierte Kennzahlen, Hierarchien und Assoziationen ermöglichen eine einfache Navigation durch die Daten, die sehr dem bereits bekannten Data Analyzer aus der SAP Analytics Cloud ähnelt. Allerdings werden die Daten auch weiterhin nur über Perspektiven im Business Layer oder Analytical Datasets im Data Layer zur Konsumierung in der SAP Analytics Cloud freigegeben (nur im optimized Mode der SAP Analytics Cloud kann das Analytical Model als Datenquelle ausgewählt werden).
Neben den Analysemodellen kamen weitere zusätzliche Neuerungen im Bereich Datenmodellierung hinzu, wie beispielweise Massenimplementierungen für Aufgabenketten oder Email-Benachrichtigungen über Aufgabenkettenläufe.
Ein weiterer erwähnenswerter Punkt ist aus unserer Sicht jedoch die Möglichkeit, dass TCUR*-Tabellen nun auch über Spaces hinweg geteilt werden können. Das bedeutet, dass als Quelle für Währungsumrechnungs-Views nun auch bereits erstellte TCUR*-Tabellen aus anderen Spaces verwendet werden können, sofern sie mit dem jeweiligen Space geteilt wurden. Damit entfällt der doppelte Aufwand für die Erstellung der Tabellen und die daraus möglicherweise entstehenden Redundanzen in der SAP Datasphere.
Data Cataloging
Durch den neu eingeführten Data Catalog könnnen Nutzern*innnen eine Data Governance Strategie effektiv umsetzen. Der Catalog befindet sich als eigene Kategorie im Kontextmenü der SAP Datasphere. Der Catalog ist der zentrale Ort, um Informationen über Datenassets zu gewinnen. Somit kann ein umfassendes Business Dictionary aufgebaut werden. Im Catalog können dann die angelegten Tags, Glossarbegriffe und KPIs mit den verschiedenen Datenassets verknüpft werden. Zudem bietet der Catalog die Möglichkeit, Metadaten aus anderen Systemen (SAP Datasphere oder SAP Analytics Cloud) zu extrahieren und aufzunehmen. Um diese Funktionalität nutzen zu können müssen allerdings gesonderte Verbindungen zu den Systemen hergestellt werden.
Damit Sie den neuen Catalog sehen und ausprobieren können, gibt es nun zwei zusätzliche Rollen in der SAP Datasphere. Durch die Rolle „Katalogadministrator“ können User einen Catalog einrichten und implementieren. Mit der Rolle „Katalogbenutzer“ können Assets gesucht, vollständig angezeigt oder als Teil eines Assets verwendet werden.
Partnerschaften
SAP verkündete vor Kurzem neue Partnerschaften mit vier Daten- & KI-Unternehmen: Databricks, Confluent, Collibra und DataRobot.
Die strategischen Partnerschaften, die SAP eingeht, sind für Kunden von hohem Interesse, da sie den Funktionsumfang auch außerhalb der eigentlichen SAP Datasphere immens erhöhen. Gerade die Einbindung von maschinellem Lernen durch einen Drittanbieter ist eine Neuerung, die für viele Kunden von Interesse ist. Bereits bestehende Partner wie Adverity und Precog sind gute Beispiele für die Wichtigkeit der Partner.
Ausblick
Für dieses Jahr stehen noch weitere spannende Neuerungen und Verbesserungen in der SAP Datasphere auf der Roadmap. Die wohl interessanteste Neuerung, die für dieses Jahr geplant ist, ist die Möglichkeit, dass erstellte Artefakte des Business Layers zwischen verschiedenen Tenants transportiert werden können soll. Das heißt, damit wären auch Entwicklungen in einer Mehrsystemlandschaft im Business Builder möglich. Zudem soll es auch ab diesem Jahr Business Content für den Business Layer von der SAP geben.
Außerdem sollen die eingeführten Objekte weiterentwickelt werden; allen voran der Data Catalog. So sollen verschiedene Backup und Wiederherstellungsoptionen, sowie die Verlinkung von KPIs und Terms zu Assets ermöglicht werden.
Als weiterführenden Ausblick empfehlen wir den Roadmap-Explorer der SAP zu verwenden, um stets über Änderungen im Zeitplan oder zusätzliche Neuerungen der SAP Datasphere informiert zu sein.
Mit den Neuerungen, die SAP für die SAP Datasphere 2023 bereits veröffentlicht hat, geht SAP unserer Meinung nach den richtigen Schritt hin zu einer Data Fabric. Die gut gefüllte Roadmap lässt uns sehr interessiert in die Zukunft schauen.
Wir freuen darauf Ihnen die SAP Datasphere im Detail vorzustellen. Sprechen Sie uns gerne an!
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