29. April 2020
Vor Deinem Wechsel zu valantic warst Du in der klassischen Industrie tätig. Für uns wäre spannend zu erfahren, wo Du Unterschiede feststellst und wie Deine ersten Erfahrungen in der Rolle des externen Beraters sind?
Den größten Unterschied sehe ich in der Geschwindigkeit, mit der wir hier Themen und Projekte umsetzen. Die Zyklen in der klassischen Industrie, aus der ich komme, sind ganz anders. In einer Beratung geht es darum, extrem fokussiert zu arbeiten – immer projektbezogen und zielorientiert. Es geht sehr wenig verloren durch die Selbstbeschäftigung in der Organisation oder diplomatische Erwägungen im Hintergrund. Das finde ich sehr gut, weil man sich da voll auf Lösungen konzentrieren kann.
Unterstützt werden wir Projektmanager hier von modernen Methoden und Tools. Wir arbeiten in den Projekten weitestgehend agil und nutzen diverse digitale Kanäle, um intern im Team und extern mit unseren Kunden effizient und transparent zu kommunizieren.
Und natürlich sind die Büroräumlichkeiten hier der Wahnsinn, zweckmäßig und doch total schön! Die Räume bringen so viel mit sich, zum Beispiel die freie Arbeitsplatzauswahl in unterschiedlich gestalteten Bereichen. Man kann sich themenbezogen zusammensetzen oder sich auch mal eine ruhige Ecke suchen, wenn man das möchte.
Was waren Deine Beweggründe zu wechseln?
Das waren am Ende einige Gründe:
Ich wollte mich zum einen inhaltlich anders aufstellen mit Fokus auf digitale Themen, außerdem wollte ich auch in einer anderen Rolle und in anderer Form arbeiten. Bei valantic habe ich das gefunden, wonach ich gesucht habe: Ich kann mich in den Projekten voll und ganz mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen – das ist der Kern des valantic Geschäftsmodells. Das fand ich reizvoll und das war ein ganz wichtiger Punkt für mich.
Dazu beschäftige ich mich in meiner neuen Rolle intensiv mit innovativen Themen aus Vertrieb und Marketing – und kann diese auch umsetzen. Es macht mir Spaß, unsere Kunden bei ihren großen Entwicklungsschritten zu begleiten.
Ein großer Anreiz war für mich auch, dass ich als externer Berater mit vielen Branchen und Kunden zu tun habe. Hier habe ich sehr viel Abwechslung und darf mich immer wieder in neue Geschäftsmodelle eindenken.
Wie hat sich im Alltag deiner Tätigkeit als Projektmanager Deine Work-Life Balance verändert?
Meine Work-Life-Balance hat sich extrem verändert.
In den letzten Jahren war ich durch meine Tätigkeiten im internationalen Vertrieb und Marketing viel auf Reisen und dadurch auch lange nicht zu Hause.
Das hat sich jetzt geändert: Ich kann meine Aufgaben problemlos im Büro oder im Homeoffice erledigen, denn ich habe die Flexibilität mir auszusuchen, wo ich arbeiten möchte. Natürlich bin ich auch beim Kunden vor Ort, der Reiseaufwand ist jedoch deutlich weniger geworden.
Was ich extrem positiv finde ist, dass ich so flexibel bin, wie ich meinen Tages- und Wochenrhythmus gestalte. Ich arbeite zum Beispiel gerne vormittags, mache mittags eine Pause, arbeite dann nachmittags weiter, lege nochmal eine kleine Pause für die Kinder ein und arbeite dann gern am Abend nochmal. Das geht in der klassischen Industrie ganz selten, da arbeitet man normalerweise im Büro durch und hört irgendwann auf. Aber die zeitliche Flexibilität und die Wahl des Ortes, an dem ich arbeiten will, das hat meine Work-Life-Balance sehr positiv verändert.
Wie profitieren Deine jetzigen Kunden davon, dass Du selbst kürzlich noch die Kundenbrille aufhattest?
Ich verstehe beide Seiten und die Kundenbrille werde ich wahrscheinlich nie so ganz ablegen können. Und das ist auch gut so. Die Art Projekte, die ich jetzt von valantic Seite betreue, habe ich davor von Kundenseite aus betreut oder war Teil des Projektteams und hatte viel Kontakt mit externen Beratern.
Der Kunde sieht das Projekt als Teil von einem größeren Entwicklungsprozess im Unternehmen. Da hat man meistens ganz viele Projekte parallel laufen und muss schauen, wie man das priorisiert. Für den Berater hat das Projekt natürlich Prio 1. Dieses Wissen hilft mir, um Themen und Vorgehensweisen richtig einzuordnen.
Auch kann ich mich in die Gedankenwelt der vom Projekt betroffenen Mitarbeiter sehr gut hineinversetzen. Wenn ein neues System eingeführt wird, ändern sich viele Aufgaben und Abläufe und entstehende Vorbehalte oder Unsicherheiten muss man ernst nehmen – das kenne ich aus eigener Erfahrung aus naher Vergangenheit. Die Veränderung im Unternehmen auf Kundenseite ist groß und eben nicht ausschließlich auf das System bezogen, da ist ein gutes Change Management gefragt. Ich finde, es ist wichtig, das ganzheitlich zu sehen. Und das gelingt mir gut, weil ich beide Welten kenne.
Was muss man aus Deiner Sicht mitbringen, um sich aus einer internen Rolle in die externe Beratung zu entwickeln?
Das Wichtigste ist, denke ich, Offenheit für neue Themen und Prozesse mitzubringen und eine große Portion Neugierde, heißt Lust darauf, Neues zu lernen. In einer externen Beratung hat man den Fokus nicht auf Problemen, sondern auf Lösungen und die müssen individuell gefunden werden.
Man sollte zudem in der Lage sein, sich von klassischen Hierarchien lösen zu können. Vertrauen und Verantwortung muss man sich in der Beratung in jedem Projekt und bei jedem Kunden neu erarbeiten. Da hat der Titel auf der Visitenkarte erst einmal wenig Gewicht.
Und dann hilft natürlich gute Laune und eine positive Grundstimmung, wenn es mal irgendwo klemmt oder es in einem Projekt knifflige Aufgaben gibt.
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