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SAP AEM: Wegweiser zur zukunftssicheren SAP Erweiterungsstrategie

Nils Dürselen

10. Dezember 2024

Frau und Mann schauen gemeinsam in den Computer

Bei Erweiterungen im SAP Umfeld haben Entwicklerinnen und Entwickler die Qual der Wahl. Durch die steigende Bedeutung von Cloud-Technologien und den Clean-Core-Ansatz stehen ihnen inzwischen zahlreiche neue Entwicklungstechniken zur Verfügung. Zudem gibt es ein grundsätzliches Umdenken im Hinblick auf Systemanpassungen. Statt Erweiterungen direkt in den Kern zu integrieren, werden sie heute vorzugsweise außerhalb des Kerns umgesetzt, um die langfristige Wartbarkeit und Upgrade-Fähigkeit der Software sicherzustellen. Unterstützung bei Entwicklung, Integration und Betrieb solcher Side-by-Side-Extensions bietet die SAP Business Technology Platform.

Was steckt hinter der SAP AEM?

Die SAP Application Extension Methodology (SAP AEM) unterstützt Unternehmen dabei, angesichts der zahlreichen Erweiterungsoptionen den Überblick zu behalten, indem sie Orientierung und Struktur bietet. Sie ist ein Vorgehen, um Anpassungen gezielt, strategisch und zukunftssicher zu realisieren. Dazu besteht die SAP AEM aus den folgenden drei Phasen:

  1. Assess Extension Use Case: In dieser Phase wird geprüft, ob und warum eine Erweiterung erforderlich ist. Ziel ist, die Geschäftsanforderungen und Prozesse zu verstehen und sicherzustellen, dass nur sinnvolle Erweiterungen geplant werden.
  2. Assess Extension Technology: Hier werden die möglichen Technologien für spezifische Erweiterungsfälle bewertet. Auf diese Weise verschaffen sich Unternehmen einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Erweiterungstechnologien. Mit diesen sogenannten Technical Extension Building Blocks können die fachlichen Anforderungen in technische übersetzt werden.
  3. Define Target Solution: Diese Phase dient der Definition und Dokumentation der Zielarchitektur für den jeweiligen Anwendungsfall und schafft eine transparente Grundlage für eine zukunftssichere Implementierung.

Per Template zur nachhaltigen Erweiterungsstrategie

Unternehmen können die SAP AEM nutzen, um eine auf ihre Anforderungen abgestimmte Erweiterungsstrategie zu entwickeln. Dies spielt gerade für S/4HANA Systeme eine wichtige Rolle, da es hier eine besonders große Anzahl möglicher Entwicklungstechniken gibt. So können beispielsweise für die Entwicklung neuer Oberflächen entweder klassische ABAP-basierte User Interfaces oder moderne Fiori- und BTP-Cloud-Lösungen verwendet werden.

Die SAP AEM zeigt Erweiterungsaufgaben und zugehörige technische Bausteine für neue Benutzeroberflächen
Technische Erweiterungsmöglichkeiten für die Entwicklung neuer Benutzeroberflächen

Um eine individuelle Erweiterungsstrategie zu erstellen, bietet die SAP AEM ein Template, das verschiedenste Erweiterungsaufgaben und die zugehörigen technischen Erweiterungsbausteine aufzeigt. Mithilfe dieser Vorlage kann jede vorhandene und potenzielle Erweiterungstechnik nach kundenindividuellen Kriterien, etwa Clean-Core, Know-how oder Lizenzkosten bewertet werden. Eine Kategorisierung in den Ampelfarben hilft dabei, Techniken zu priorisieren und auf Basis transparenter Kriterien auszuwählen.

Dies könnte beispielhaft so aussehen:

  • Rot gekennzeichnete Techniken werden als ungeeignet für den langfristigen Einsatz eingestuft, da sie künftige Upgrades erschweren oder im aktuellen Funktionsumfang nicht verfügbar sind.
  • Gelb markierte Techniken müssen genehmigt werden und sollten nur zum Einsatz kommen, wenn grün gekennzeichnete Techniken die Anforderungen nicht umsetzen können.
  • Grün gekennzeichnete Techniken entsprechen den aktuellen SAP Best Practices und dem Clean-Core-Prinzip. Sie eignen sich optimal für künftige Erweiterungen, da sie reibungslos integrierbar sowie effizient wartbar sind und keine tiefen Eingriffe in den Systemkern erfordern.
Kategorisierung potenzieller Erweiterungstechniken für neue Benutzeroberflächen mit der SAP AEM
Kategorisierung der potenziellen Erweiterungstechniken zur Anlage neuer Benutzeroberflächen

Die farbliche Kennzeichnung bietet Orientierung und unterstützt so die strategische Entscheidung für die richtigen Erweiterungstechniken. Auf diese Weise können Unternehmen eine Erweiterungsstrategie etablieren, die nicht nur den Clean Core schützt und Anpassungen effizient umsetzt, sondern auch das SAP System flexibel und zukunftssicher hält.

Systemerweiterungen im Einklang mit Clean Core

Die SAP AEM als strategische Grundlage für Erweiterungen nach dem Clean-Core-Prinzip zu nutzen, schützt das System langfristig und fördert kosteneffiziente Upgrades. Die SAP Application Extension Methodology sorgt außerdem dafür, dass alle Beteiligten wissen, welche Erweiterungstechniken verwendet werden dürfen. Unsere Projekterfahrung zeigt, dass gerade S/4HANA Einführungen von einer solchen Erweiterungsstrategie profitieren – unabhängig davon, ob sie nach dem Greenfield-, Brownfield- oder hybriden Projektansatz erfolgen. Auch für Unternehmen mit bestehenden S/4HANA Systemen bietet eine Clean-Core-Erweiterungsstrategie großen Nutzen. Wir unterstützen Sie gern dabei, diese Strategie zu erarbeiten und erfolgreich umzusetzen.

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Side-by-Side-Extensions mit der SAP BTP

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