23. Oktober 2019
Mit der Präsentation der Konsolidierungslösung SAP S/4HANA for Group Reporting öffnet SAP die S/4HANA Plattform für Themen rund um die Konsolidierung. Dabei bietet SAP eine integrierte Systemlandschaft, die sich sowohl mit Datenerfassung, Planung und Konsolidierung als auch mit dem Thema Reporting und Disclosure Management beschäftigt.
Die Datenerfassung von Nicht-SAP-Gesellschaften, non-financial Information sowie Anhangsangaben kann in Zukunft durch die SAP Group Reporting Data Collection erleichtert werden. Die Idee dahinter ist, dass Benutzer*innen sich ihre eigene Datenerfassungsoberfläche mit den gewünschten Dimensionen anlegen und anschließend zur dezentralen Erfassung der Daten freigeben. Die dabei erfassten Daten können zum gewünschten Zeitpunkt in S/4HANA übertragen werden. Der erste Prototyp steht bereits in der Cloud Version zur Verfügung. Die On-Premises Version wird ab Release 1909 um diese Funktionalität erweitert.
Die Planung, das Reporting sowie ein Dashboard können in der SAP Analytics Cloud aufgebaut werden. So kann die Konzernplanung in SAP Analytics Cloud erstellt, visualisiert und anschließend mit Hilfe des Group Reportings in Echtzeit konsolidiert werden.
SAP S/4HANA for Group Reporting greift nach der Bereitstellung auf die Ist-, Plan- und Forecast-Daten zu und führt die relevanten Konsolidierungsmaßnahmen aus. Durch die Integration aller Prozessschritte in die S/4HANA Umgebung und der kontinuierlichen Datenvalidierung steigt die Datenqualität erheblich an. Des Weiteren erhöht sich die Geschwindigkeit sowie die Transparenz durch die Minimierung der redundanten Datenhaltung.
Geplant ist, die Systemlandschaft durch ein Disclosure Management zu erweitern. Diese Ergänzung soll die Lücke schließen printfertige/online Reports bzw. Konzernabschlüsse auf Basis der S/4HANA-Daten zu erstellen.
Neben der erweiterten Systemlandschaft wurde von Seitens SAP der Fokus vor allem auf das Herzstück des Systems der In-Memory-Datenbank gelegt. Die SAP HANA In-Memory-Datenbank ermöglicht die Echzeitverarbeitung von Masseninformationen. Des Weiteren bietet die Technologie die Möglichkeit den herkömmlichen Ansatz aufzubrechen und redundante Datenhaltung sowie einen Verlust des Detaillierungsgrades auf Konsolidierungsebene zu minimieren.
Bei der herkömmlichen Systemarchitektur werden Daten aus den SAP-Systemen im Rahmen des ETL-Prozesses (Extrakt, Transport, Load) aggregiert, ggf. angereichert, transformiert und anschließend in das SAP-BW transportiert. Die Daten der Non-SAP-Systemen können mit Hilfe eines Flat File Uploads oder AO-Workbooks in das SAP BW übertragen werden. Um die Daten anschließend in die Konsolidierungslösung zu übertragen, muss eine der Maßnahmen zum Daten-Upload initiiert werden. Dies führt zu Redundanzen, Verlust von Transparenz und birgt die Gefahr von Medienbrüchen in dem gesamten Datenfluss aus dem ERP-System über das SAP-BW bis hin zu der Konsolidierungslösung.
Die In-Memory-Technologie ermöglicht einen innovativen Ansatz. So werden die granularen Daten aus der Buchhaltung nicht mehr von einem SAP-System in ein anderes SAP-System transferiert, sondern die SAP S/4HANA Buchhaltungsdaten werden zentral in der ACDOCA Tabelle in S/4HANA abgelegt. Somit steht die Finanzbuchhaltung in ständigem Austausch mit der Konsolidierung. Einen automatisierten Überblick über den Status der Datenverarbeitung innerhalb der beiden Datenhaltungen gibt eine ausführliche Protokollierung.
Bei einer heterogenen Systemlandschaft, unterschiedlichen SAP- und Non-SAP-Buchhaltungssysteme sowie verschieden Releases, ermöglichet SAP Central Finance ein zentralisiertes Finanzsystem mit harmonisierten Datenstrukturen zu etablieren. Der Einsatz von Central Finance birgt den Vorteil, dass die angeschlossenen Systeme in Echtzeit repliziert werden und es besteht ein Single-Point-of-Truth auf das sich das Real-Time Reporting beziehen kann.
Alle Einzelabschlussdaten können mit dem Echtzeitzugriff aus SAP S/4HANA for Group Reporting konsolidiert werden. Dabei werden die Daten nicht, wie bei der herkömmlichen Systemarchitektur, erst in ein anderes System geladen und somit dupliziert, sondern es wird direkt auf die granularen Finanzdaten zugegriffen. Um einen Single-Point-of-Truth im Group Reporting herzustellen, ohne die Arbeiten im Einzelabschluss zu blockieren, müssen die Daten freigegeben werden. Dieser Zeitstempel ermöglicht es, einen Stand einzufrieren, obwohl die Einzelbuchhaltung in der Zwischenzeit neue Datensätze in der ACDOCA Tabelle generiert.
Neben dem Einsatz von Central Finance gibt es drei Möglichkeiten, die Daten von Non-SAP-Systeme hochzuladen bzw. anzubinden. Eine Variante besteht darin, Daten aus Dateien in das System einzulesen. Des Weiteren können die Daten mit Hilfe des „Application Programming Interface“ angebunden oder im SAP Group Reporting Data Collection erfasst werden. Diese Einzelabschlussinformationen werden nicht, wie bei den voll integrierten Systemen in der ACDOCA, sondern in der ACDOCU Tabelle gespeichert.
Im Anschluss werden alle validierten Daten mit Hilfe von Group Reporting periodisch konsolidiert. Die Buchungen der einzelnen Konsolidierungsmaßnahmen werden dabei in der ACDOCU Tabelle gespeichert. Alle Tabellen können mit Hilfe des neuen Ad-hoc Reporting oder SAP Analytics Cloud analysiert und visualisiert werden.
Durch die enge Verknüpfung der einzelnen Tabellen ergeben sich neue Analysemöglichkeiten direkt im Konsolidierungssystem. Somit ist es möglich aus dem konsolidierten Berichtswesen durch einen direkten Absprung die originären Belege aufzurufen. Mit einem Klick können so im Handumdrehen Daten der Einzelabschlussebene zu Validierungszwecken hinzugezogen werden. Wenn die Systemarchitektur wie in Abbildung 3 implementiert ist, kann beispielsweise in die tiefste Detailebene eines operativen Kontos Einblick genommen werden. Diese Informationen können im Reporting durch die Drag & Drop Funktionalität ganz einfach in einen Bericht integriert werden.
Außerdem können Validierungen, wie eine Überprüfung des Intercompany-Partnercodes im Rahmen einer Intercompany-Transaktion, direkt im operativen System (S/4 HANA) stattfinden.
Schlussendlich profitiert auch die IT-Abteilung von einer SAP S/4 HANA for Group Reporting Einführung. Die Stammdaten werden innerhalb des Fachbereiches administriert, sodass einige Tätigkeiten auf Seiten der IT-Verantwortlichen wegfallen. So ist das Stammdatenmanagement in erster Linie kein technologisches und daher auch kein reines IT-Thema mehr. Vielmehr sollte das Stammdatenmanagement in Unternehmen gemeinsam von den Fachbereichen in Zusammenarbeit mit der IT vorangetrieben werden.
valantic`s Unterstützung bei SAP S/4HANA for Group Reporting
Im Ergebnis bietet die neue Konsolidierungslösung SAP S/4HANA for Group Reporting in Kombination mit der gesamten SAP S/4HANA Plattform neue Gestaltungsmöglichkeiten bei dem Aufbau der gesamten Systemarchitektur. Die zur Auswahl…
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