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„SAP S/4HANA Cloud kann man auch in vier Wochen implementieren“

Maike Rose

2. Juni 2020

Bild von Marcel Deichmann, SAP Experte bei valantic Enterprise Ressource Planning (ERP), Serverraum, offener Laptop, weißes Gebäude im Hintergrund

Viele Verantwortliche stellen sich verstärkt die Frage, ob sie auch essenzielle Plattformen wie das Enterprise Ressource-Planning (ERP) in die Cloud verlagern sollten. Was hinter ERP-Systemen aus der Cloud steckt und für welche Anwender Lösungen wie die SAP S/4HANA Cloud am besten geeignet sind, erklärt SAP-Experte Marcel Deichmann vom ERP-Spezialisten valantic im Interview.

Ganz grundsätzlich: Was ist SAP S/4HANA Cloud und wie unterscheidet es sich vom „herkömmlichen“ SAP S/4HANA?

Vorweg: SAP S/4HANA Cloud ist nicht einfach nur ein SAP S/4HANA in der Cloud. Mit der S/4HANA Cloud bringt SAP ein „Ready to Run“-System zum Kunden. Das nennt man auch ‚Software as a Service (SaaS)‘. Der Kunde muss sich – im Vergleich zu einer ‚On-Premise‘-Variante – nicht um technische Belange wie Hardware, Installationen, Aktivierungen, Updates oder ähnliches kümmern. Dies übernimmt SAP für den Kunden. Unternehmen können daher direkt mit der Implementierung und Nutzung beginnen. Durch die Verwendung von SAP Best Practices sind bereits fertig konfigurierte Geschäftsprozesse vorhanden. So stehen verschiedene, branchenspezifische Beispielunternehmen zur Verfügung, welche den Einstieg in die Cloud ungemein erleichtern. SAP S/4HANA Cloud ist zusammengefasst ein neuer innovativer Ansatz: Der Anwender kann sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und muss sich nicht um den Betrieb und die Wartung des ERP-Systems kümmern.

Für welche Anwender ist die SAP S/4HANA Cloud geeignet?

Wir haben festgestellt, dass besonders die Unternehmen von der Cloud profitieren, welche ihre Unternehmensprozesse sehr standardnah betreiben oder bereit sind, Ihre Prozesse dem Standard anzupassen. Dann ist der Cloud Mehrwert für die Unternehmen am höchsten. Jedoch können grundsätzlich alle Unternehmen, die von Software as a Service profitieren möchten, eine Cloud-Lösung implementieren. Auch Unternehmen mit einem hohen Individualisierungsbedarf. Hier bietet die Cloud fast genauso viele Möglichkeiten wie ein On-Premise System. Und der Betrieb des S/4HANA Cloud Systems, kann einen Kostenvorteil von bis zu 35 % gegenüber dem On-Premise Betrieb erbringen.

ERPs sind bekannterweise nicht nur Schwarz und Weiß. Wie stehen Sie zum hybriden Ansatz – sprich die gleichzeitige Nutzung eines On-Premise-Systems und einer S/4HANA Cloud?

Wie gerade schon gesagt, aus meiner Sicht ist dieser Ansatz besonders interessant für Unternehmen mit vielen Niederlassungen. Im Hauptsitz sind die Unternehmensprozesse oft sehr komplex, weshalb sich hier eine Mischung aus On-Premise-System und S/4HANA Cloud bestens eignet. Auf der anderen Seite betreiben Niederlassungen meist weniger komplexe Prozesse – also perfekt für die Nutzung von cloudbasierten ERP-Systemen wie der SAP S/4HANA Cloud. Auch kommen bei diesem Szenario die für den Hauptsitz des Unternehmens gemachten Entwicklungen den Niederlassungen bei ihren Prozessen nicht in die Quere. Wir erleben es leider häufig, dass in einer Niederlassung der SAP-Standard nicht verwendet werden kann, da dieser durch eine Entwicklung der Unternehmenszentrale nicht mehr nutzbar ist.

Lange Projektlaufzeiten und extrem teuer: Vorurteile, mit denen SAP oft zu kämpfen hat. Was entgegnen Sie den Kritikern?

Bei Unternehmen mit standardnahen Prozessen kann ich das Vorurteil zur langen Projektdauer ganz klar entkräften: Hier ist sogar eine Einführung in vier bis 25 Wochen möglich. Im Vergleich dazu dauern Projekte im On-Premise-Bereich oft mehrere Jahre. Je kürzer die Einführung, desto niedriger sind logischerweise auch die Einführungskosten. Zudem ist auch der Return on Investment (ROI) bei SAP S/4HANA Cloud in der Regel sehr viel schneller erreicht. Unternehmen, die auf ERP als Software as a Service setzten, worunter auch die SAP S/4HANA Cloud fällt, berichten über eine schnellere Wertschöpfung, Einsparungen und Effizienzsteigerungen.

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