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Pimcore – mehr als nur ein Open Source PIM-Produkt

Marco Kahler

31. März 2021

Adscape - a valantic company Product Information Management (PIM)

EXPERT_TALK mit Dietmar Rietsch, Pimcore

Wir freuen uns einen weiteren EXPERT_TALK mit Ihnen zu teilen. Heute mit dabei ist Dietmar Rietsch, CEO bei Pimcore.

Porträt von Diemar Rietsch
Als CEO und Mitgründer von Pimcore beschäftigt sich Dietmar Rietsch täglich mit neuen Technologien und der digitalen Transformation von Unternehmen. Dietmar ist ein leidenschaftlicher Unternehmer, der seit mehr als 20 Jahren spannende digitale Projekte konzipiert u

Kahler: Hallo Dietz, freut mich dich im EXPERT_TALK zu begrüßen. Du bist CEO bei Pimcore. Pimcore gilt als eines der wenigen Open Source PIM-Produkte. Nach meiner Einschätzung ist Pimcore aber wesentlich mehr als nur ein PIM-System. Wie würdest du Pimcore im Allgemeinen beschreiben?

Rietsch: Als eine Digitalisierungs-Plattform, bestehend aus Daten- und Experience-Management. Beim Datenmanagement geht es neben PIM auch immer stärker um MDM und CDP. Das Experience-Management dreht sich komplett um das Thema Multi-Channel-Publishing und Commerce. Schon vor Jahren haben wir erkannt, dass das Managen von Daten auch sehr eng mit den jeweiligen Publishing-Prozessen zusammenhängt, egal ob es um Websites, Portale, Apps oder eine InDesign-Anbindung geht. Insofern war es logisch, diese zwei Komponenten nahtlos zu verzahnen, mit einem enormen time-to-market und time-to-value. Geil halt!

Kahler: Pimcore ist im Vergleich zu seinen Mitbewerbern ein außergewöhnliches und einzigartiges Konzept. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Pimcore zu entwickeln und das auch noch auf Open-Source-Basis?

Rietsch: Das ist damn right! Wir sind anders und stolz darauf. Die grundsätzliche Vision – bei einigen Bieren – besteht aus den folgenden 5 Punkten:

  • Any Data: Wir wollten keine Integration mehr. E-Commerce, PIM, DAM, MDM und DXP. Das ist ja alles der Wahnsinn. Insofern stellten wir uns ein System vor, dass beliebige digitale Daten – egal ob strukturiert, unstrukturiert oder digitale Assets – verwalten kann.
  • Any Model: Wir wissen, dass jedes Unternehmen ein wenig anders tickt. Insofern brauchen diese unterschiedlichste Daten Modelle. Hier geht’s um die volle Flexibilität. Von einfachen Modellen bis zu Daten-Modellen mit 1000en Attributen und Klassifikationssystemen. Geil muss es sein. Und verdammt flexibel. Insofern bietet Pimcore eine Daten-Modellierungsengine, die einem die Spucke raubt.
  • Any Channel: PIM, MDM, DAM und CDP ist wahnsinnig öde. Es geht um reines Datenmanagement und da schlafen einem schon einmal die Füße ein. Insofern war es immer unsere Idee Datenmanagement mit Experiencemanagement und die Multi-Channel-Ausleitung zu verbinden. Und das machen wir. Jeden Tag aufs Neue. Digital, Portale, E-Commerce, Digital-Signage und last but not least Print-Publishing.
  • Any Dev: Das war unsere nächste Vision. Es muss geil sein für jeden Developer. Nicht so wie Typo3 oder Magento 1. Eher ein Framework, mit dem ich beliebige Applikationen bauen kann. Auf Basis Symfony, durchgängig API getrieben und mit einem starken Zug Richtung Headless.
  • Any One: Free as in Bier lautete hier unsere Devise im Jahr 2009. Wir haben eine starke Vision und wollten Datenmanagement (PIM/MDM) jedem – auch ohne Lizenzkosten – zugänglich machen.

Das war’s: 5 Visionen, innerhalb von 5 Stunden in einer Weißbierbrauerei in Salzburg aus dem Jahr 2009.

Kahler: Any One – Bedeutet dies, dass Pimcore sich branchenneutral auf dem Markt platziert oder habt Ihr euch beginnend mit 2009 auf eine bestimmte Branche fokussiert? Welche Zielgruppe spricht Pimcore in diesem Kontext an?

Rietsch: Nein, wir sehen uns komplett Branchen-neutral. Aber natürlich gibt es kundenseitig gewisses Fokus-Branchen, die die Pimcore Plattform vermehrt einsetzen: Retail, Manufacturing, Wholesale Distribution, Technology und Automotive & Vehicles.

Kahler: Neben der Open Source Lösung verfügt Pimcore auch über ein Enterprise sowie die Unlimited Subscription. In welchem Szenario empfiehlt sich welches Modell? Sollte man grundsätzlich immer mit dem Open-Source Modell beginnen und anschließend sukzessive ausbauen oder ist je nach Kundenanforderung eine direkter Einstig mit der Enterprise Lösung zu empfehlen?

Rietsch: Richtig: Pimcore steht als Community Edition open-source und kostenlos unter der GPLv3 Lizenz zur Verfügung. Und diese Version hat schon einiges unter der Haube. Die Enterprise Subscription ist für den harten Unternehmenseinsatz gedacht. Mit Enterprise Features wie den Experience Portalen, Produkt Daten Syndizierung und einer enterprise-freundlichen Lizenzierung. Zudem stehen Support (SLA) und Long-Term-Support (LTS) nur unseren zahlenden Kunden zur Verfügung.

Kahler: Wo geht die Reise hin? Wo siehst du Pimcore in 5 Jahren und was sind eure Visionen und Ziele?

Rietsch: Ganz einfach. Die führende integrierte Plattform für Daten- und Experience-Management zu werden. Leader in 2 Gartner Magic Quadrants und einer Bewertung im Einhorn-Segment. Own the Digital World.

Kahler: Vielen Dank für das Interview, Dietz!

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