14. Juli 2021
Wir freuen uns einen weiteren EXPERT_TALK mit Ihnen zu teilen. Heute mit dabei: Saskia Feldhoff, Business Development Manager bei LUKAS-ERZETT. Sie erklärt uns zum einen die Motivation für ein PIM System und beschreibt uns die Herausforderungen einer PIM-Evaluation.
Jeder PIM-Hersteller hat seinen Bereich oder seine Nische, in der er besonders stark vertreten ist. Manche fokussieren sich auf Branchen, andere wiederum auf spezifische Ausgabekanäle. Und wie gehts weiter?
Kahler: Frau Feldhoff, Sie sind Business Development Managerin bei LUKAS-ERZETT und gehören zum PIM-Team. Was war für LE anfangs die Motivation ein PIM-System zu evaluieren?
Feldhoff: Als wir mit unserer ersten PIM-Integration gestartet haben, hatten wir vor allem das Thema der systematischen Produktdatensammlung als Herausforderung. Als Hersteller war es für uns wichtig, dass unsere Produktion genauso wie unser Marketing und unser Vertrieb produktspezifische Daten an einem Ort finden kann. Im Schwerpunkt haben wir dies damals für die automatisierte Herstellung unseres Print-Kataloges verwendet.
Heute sind wir gedanklich weiter und haben bei der Suche nach einem geeigneten PIM-System andere Fragestellungen im Vordergrund gehabt. Ein wesentlicher Treiber war die konsequente Orientierung entlang der Customer Journey und die damit verbundene zielgruppen- und kanalspezifische Kommunikation. Wir wollen die Möglichkeit schaffen, den richtigen Content zur richtigen Zeit am richtigen Ort ausspielen zu können.
Unsere Motivation dahinter ist klar:
Kahler: Das bedeutet, Sie haben den PIM-Markt evaluiert und einige System kennengelernt. Anhand welcher Kriterien haben Sie das neue PIM-System ausgewählt? Was waren die überzeugenden Argumente?
Feldhoff: Richtig, wir haben mehrere Anbieter pitchen lassen. Unser Anforderungskatalog war lang.
Wichtig war uns vor allem, die Möglichkeit der Datenausspielung in unterschiedlichster Form für die unterschiedlichsten Kanäle. Die Kernanforderung lag daher in einem guten Datenmodell, mit Multi-Klassifizierungen, dynamischen Sortimenten, Vererbungen, Beziehungen und Content Individualisation. Wir wollten keinen Datenspeicherplatz kaufen, sondern ein System, aus welchem wir die Daten auch kanalspezifisch ausspielen können.
Schlussendlich hat das System überzeugt, welches uns durch einen modularen Aufbau ermöglicht erst die Kernelemente zu implementieren und dann sukzessive auszuweiten.
Zudem haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Usability eine sehr hohe Priorität haben muss. Ein System, welches der Anwender nicht gerne bedient, wird sich vielleicht erfolgreich implementieren lassen, aber niemals „fliegen“. Flexibel konfigurierbare Übersichtsseiten sowie sämtliche Funktionen für einer unkomplizierte Datenpflege waren uns daher wichtig.
Kahler: Was würden Sie sagen, in welchen Bereichen oder Funktionen haben sich die PIM-Systeme am stärksten unterschieden?
Feldhoff: Ich würde sagen, dass sich gewisse Schwerpunkte erkennen ließen. Jeder PIM-Anbieter hat seinen Bereich oder seine Nische, in der er besonders stark vertreten ist, umfangreichere Datenpflege ermöglicht oder spezielle Schnittstellen zu anderen Systemen anbietet. So konnten wir erkennen, dass manche PIM-Anbieter sich auf eine bestimmte Branche, andere auf bestimmte Ausspielungskanäle spezialisiert haben.
Etwas spezifischer ausgedrückt: Wir konnten insbesondere in den Möglichkeiten der unterschiedlichen Datenstrukturen, Klassifizierungslogiken und Mediensystematisierungen erkennen.
Kahler: Wurden hierbei Ihre Anforderungen innerhalb der Präsentationsphase berücksichtigt?
Feldhoff: Ich finde bei einem Pitch spannend, dass hierbei der USP des Anbieters und die Menschen hinter dem Produkt in den Vordergrund rücken. Diese Termine sind für mich wichtig, um mehr über das Mindset, die Vorgehensweise und Systematik der agierenden Personen zu erfahren.
Mit jedem Pitch durften wir von den Experten lernen und das Thema PIM besser verstehen. Das hat auch dazu geführt, dass wir unsere Anforderungen ergänzen, anpassen und konkretisieren konnten und mussten.
Jeden Anbieter haben wir anschließend noch einmal gebeten unseren Anforderungskatalog auszufüllen, um eine gewisse Vergleichbarkeit zu schaffen. Die Unterteilung in „Standard“, „Konfiguration“, „zukünftiger Standard“ und „nicht verfügbar“ hat uns die Möglichkeit gegeben die Entwicklungsgedanken einzufangen. In Summe haben wir also gemeinsam in dem Prozess die Anforderungen berücksichtigt, ergänzt, verändert und konkretisiert.
Kahler: Letzten Endes sind es die Menschen, die ein Projekt auch umsetzen. In diesem Kontext ist auch die Akzeptanz des PIM-Systems in dem eigenen Unternehmen sehr wichtig. Abschließend die Frage, ob es dahingehend Herausforderungen gab und wie Sie damit umgegangen sind?
Feldhoff: Ein neues System bringt immer viele Fragen und auch Unsicherheiten mit sich. Diese Fragen, Unsicherheiten und ggf. auch Widerstände sind gut und wichtig. Wir haben erkannt, dass der Schlüssel im Umgang mit diesen Themen Transparenz und Systematik ist.
ADSCAPE – a valantic company hat uns dabei geholfen das PIM-System in den Gesamtkontext einzugliedern. Das hat das Gesamtverständnis, auch bei mir, wesentlich erleichtert und wir konnten sachlicher diskutieren. Transparenz und eine engmaschige Kommunikation haben zudem dafür gesorgt, dass wir Themen schnell und zielführend lösen konnten.
Kahler: Vielen Dank für das Interview!
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