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Optimale Instandhaltungskennzahlen dank Lifecycle Management: Effizienz entlang des Anlagenlebenszyklus

Kerstin Schröer

18. Juli 2024

Instandhaltungskennzahlen: Effizienz entlang des Anlagenlebenszyklus dank Lifecycle Management

Autorin: Kerstin Schröer, Senior Consultant bei der Orianda Solutions AG – a valantic company

In der heutigen Wirtschaftswelt, die von ständigem Wandel und wachsendem Wettbewerbsdruck geprägt ist, wird die Instandhaltung von Anlagen immer mehr zur Schlüsselkomponente für den Erfolg eines Unternehmens.

In diesem Fachartikel werden wir uns eingehend mit Instandhaltungskennzahlen befassen, und zwar mit einem besonderen Fokus auf den Lebenszyklus einer Anlage. Das Zusammenspiel von Einkauf, Produktion und Instandhaltung sowie die Verwendung von Konstruktionsdaten und technischen Diagnoseverfahren sind dabei von entscheidender Bedeutung.

Instandhaltung im Lebenszyklus einer Anlage

Der Lebenszyklus einer Anlage erstreckt sich von der Planung und Konstruktion bis zur Nutzung und schließlich zur Außerbetriebnahme. In jeder dieser Phasen gibt es bestimmte Herausforderungen und Möglichkeiten, die die Instandhaltung beeinflussen. Eine effektive Instandhaltungspolitik und Instandhaltungsstrategie sollten daher den gesamten Lebenszyklus berücksichtigen.

Zusammenspiel von Einkauf, Produktion und Instandhaltung

Die enge Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Einkauf, Produktion und Instandhaltung ist entscheidend, um die Instandhaltungskennzahlen zu optimieren. Beginnen wir beim Einkauf: Hier ist es wichtig sicherzustellen, dass die Anlagen von hoher Qualität sind und den jeweiligen Anforderungen entsprechen. Dies kann durch die Berücksichtigung von Konstruktionsdaten und technischen Spezifikationen erreicht werden. Eine frühzeitige Einbindung der Instandhaltung in den Beschaffungsprozess kann dazu beitragen, Schwachstellen bereits in der Designphase zu identifizieren und zu vermeiden.

Die Produktion trägt ebenfalls zur Optimierung bei, indem sie die Anlagen gemäß den Herstellervorgaben und den Empfehlungen der Instandhaltung betreibt. Ein reibungsloser Betrieb minimiert den Verschleiß und erhöht die Lebensdauer der Anlagen.

Verwendung von Konstruktionsdaten und technischen Diagnoseverfahren

Um Schwachstellen am Ursprung zu identifizieren und zukünftige Fehler zu vermeiden, müssen Konstruktionsdaten und technische Diagnoseverfahren genutzt werden. Die Instandhaltungsteams sollten Zugang zu den Originalplänen, Spezifikationen und Konstruktionsdaten haben, um gezielte Ursachenforschung zu betreiben. Dies ermöglicht es, Ausfälle und Störungen besser zu verstehen.

Durch die Analyse von Ausfalldiagnosen und -häufigkeiten können Instandhaltungsteams Muster erkennen und präventive Maßnahmen ergreifen. Dies führt nicht nur zu einer Reduzierung der Ausfallzeiten, sondern auch zu einer Kostenreduktion in der Instandhaltung.

Instandhaltungskennzahlen für den Erfolg

Instandhaltungskennzahlen sind entscheidend, um den Erfolg der Instandhaltungsstrategie zu messen. Hier sind einige wichtige Kennzahlen und Analysebereiche, welche betrachtet werden können:

  1. Overall Equipment Effectiveness (OEE): Der OEE misst die Effizienz Ihrer Anlagen und berücksichtigt Ausfallzeiten, Geschwindigkeitsverluste und Qualitätsprobleme. Ein hoher OEE deutet auf eine effiziente Anlagenleistung hin.
  2. Mean Time Between Failures (MTBF): Dies ist die durchschnittliche Zeit zwischen zwei Ausfällen einer Anlage. Ein höherer MTBF deutet auf eine zuverlässigere Anlage hin.
  3. Fehler- und Ursachenkataloge: Diese Kataloge sammeln Informationen über häufig auftretende Fehler und deren Ursachen. Sie sind wertvolle Werkzeuge für die Ursachenforschung und Prävention.
  4. Zustandserfassung: Die kontinuierliche Überwachung des Zustands von Anlagen ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Verschleiß oder Problemen. Dies kann geplante Instandhaltungsarbeiten unterstützen.

Instandhaltung im Vergleich: Retrofit vs. Neuanschaffung

Ein wichtiger Aspekt der Instandhaltung in Bezug auf den Lebenszyklus ist die Entscheidung, ob es sich lohnt, einen höheren Instandhaltungsaufwand und ein größeres Risiko für eine ältere Maschine einzugehen, im Vergleich zu einer Neuanschaffung mit neuen technologischen Vorteilen. Diese Entscheidung sollte auf fundierten Instandhaltungskennzahlen basieren.

Wenn eine ältere Maschine durch Retrofit modernisiert werden kann und dabei die Instandhaltungskosten und -ausfälle reduziert werden, kann dies eine wirtschaftlich sinnvolle Option sein. In einigen Fällen kann dies sogar zu einer Verlängerung der Lebensdauer der Anlage führen und die Gesamtbetriebskosten senken.

Fazit: Asset Lifecycle Management als Schlüssel zum Erfolg

Instandhaltungskennzahlen sind zweifellos von entscheidender Bedeutung, um den Lebenszyklus einer Anlage zu optimieren. Sie ermöglichen es Unternehmen, die Leistung ihrer Anlagen zu überwachen, Schwachstellen zu identifizieren und strategische Entscheidungen zu treffen. Doch Instandhaltungskennzahlen allein sind nicht ausreichend, um nachhaltigen Erfolg zu gewährleisten. Der Schlüssel liegt im ganzheitlichen Ansatz des Asset Lifecycle Managements.

Asset Lifecycle Management bezieht sich auf die umfassende Verwaltung von Anlagen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg, von der Planung und Beschaffung bis zur Inbetriebnahme, Nutzung und letztendlich zur Entsorgung. Die Einbindung von Instandhaltungskennzahlen in dieses Managementkonzept ist von entscheidender Bedeutung.

Durch die kontinuierliche Verfügbarkeit von Informationen entlang des gesamten Anlagenlebenszyklus können Unternehmen bessere Entscheidungen treffen. Dies ermöglicht nicht nur eine Verlängerung der Lebensdauer von Anlagen, sondern auch die Senkung der Gesamtbetriebskosten. Es trägt dazu bei, die Effizienz zu steigern, Risiken zu minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Ein zentrales Element des Asset Lifecycle Managements ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen Einkauf, Produktion und Instandhaltung. Diese Zusammenarbeit gewährleistet, dass die richtigen Entscheidungen von Anfang an getroffen werden, sei es bei der Beschaffung hochwertiger Anlagen oder bei der Durchführung von präventiven Instandhaltungsmaßnahmen.

Instandhaltungskennzahlen dienen dabei als Leitfaden für die kontinuierliche Verbesserung. Sie ermöglichen es Unternehmen, den Zustand ihrer Anlagen genau zu überwachen, Ausfälle zu minimieren und die Gesamteffizienz zu steigern.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Instandhaltungskennzahlen in Verbindung mit einem ganzheitlichen Asset Lifecycle Management den Schlüssel zum langfristigen Erfolg eines Unternehmens darstellen. Indem Unternehmen den gesamten Lebenszyklus ihrer Anlagen effektiv verwalten und Instandhaltungskennzahlen als Teil dieser Strategie nutzen, können sie nicht nur ihre Rentabilität steigern, sondern auch nachhaltige und wettbewerbsfähige Betriebsabläufe gewährleisten.

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