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Fachkräftemangel im Maschinen- und Anlagenbau

Young man industrial engineer wearing a white helmet while check the welding on the production line in the factory.

Dem Fachkräftemangel mit IT und KI die Stirn bieten

Der Fachkräftemangel sowie der Mangel an Ingenieur*innen hat einen historischen Höchststand erreicht, und gerade der Maschinen- und Anlagenbau ächzt unter den Lücken in der Personaldecke: Laut aktuellen Erhebungen des Branchenverbandes VDMA kann inzwischen nur noch jedes dritte Unternehmen seine offenen Ingenieur-Stellen wie geplant besetzen. Hatte die Quote bei der letzten vergleichbaren Befragung noch bei 50% gelegen, spiegelt sie nun die allgemeine Entwicklung des anhaltenden Fachkräftemangels wider, von dem gegenwärtig laut VDMA sogar 90% der Unternehmen betroffen sind.

Der Druck auf die Branche wird in Zukunft keineswegs geringer: Auch wegen nach wie vor voller Auftragsbücher, eine erfreuliche Entwicklung, rechnen 60% der Unternehmen mit einer weiterhin steigenden Nachfrage nach Ingenieuren und Fachkräften. Die sich damit weiter zuspitzenden Personallücke bleibt bis zumindest 2027 bestehen. Was also tun?

Dass sich die Unternehmen neben dem Kampf um die Ware auf den Beschaffungsmärkten auch dem Kampf um Fach- und Führungskräfte auf dem Personalmarkt stellen müssen, dürfte also zwischenzeitlich in jedem Vorstand und jeder Geschäftsleitung präsent sein. Aber das Bewusstseins darüber, dass nicht nur die Personalabteilung einen wertvollen Beitrag leisten kann, sondern auch die IT, darf angesichts des nach wie vor bestehenden Aufholbedarfes in Punkto Digitalisierung in Frage gestellt werden. Folgende Beispiele aus dem Maschinen- und Anlagenbau verdeutlichen die Rolle der IT und die Chancen, die sich dadurch eröffnen:

1. Moderne IT als wichtiger Bestandteil eines attraktiven Arbeitsumfeldes. Der Einsatz von IT-Systemen wird auch am Personalmarkt mehr und mehr zu einem K.O.-Kriterium für Unternehmen auf Fachkräftesuche. Hat noch vor wenigen Jahren die Papierflut Bewerber*innen abgeschreckt, so sind es heute veraltete, unkomfortable und umständliche IT-Systeme. Denn: Spezialisierte Mitarbeiter*innen können Ihre Kompetenzen nur mit ebenso spezialisierten IT-Systemen entfalten.

Bewerber*innen fragen daher nicht nur die physische Arbeitsplatzausstattung ab, sondern vor allem auch die in ihrem Bereich eingesetzten Softwaresysteme und deren Usability. Mangelnde Transparenz kann da zum Beispiel für Steuerungs- und Planungsspezialisten des Maschinen- und Anlagenbaues, wo mehrstufige Stücklisten und Prozessketten in Echtzeit dargestellt werden müssen, schnell zum Showstopper werden.

2. IT-gestützte Personaleinsatzplanung: Workforce-Management-Tools unterstützen nicht nur bei der strukturierten Personaleinsatzplanung, sondern glänzen heute mitunter auch über KI-basierte Methoden etwa zur intelligenten Schichtplanoptimierung und sorgen damit für einen optimalen Einsatz der vorhandenen Manpower.

Was in den meisten Unternehmen der Branche jedoch darüber hinaus fehlt, ist eine Verzahnung der Personaleinsatzplanung mit der Produktions- und Beschaffungsplanung und gegebenenfalls auch mit der Projektplanung, um Shopfloor und Engineering ganzheitlich orchestrieren und optimieren zu können.

3. Automatisierte Entscheidungsfindung und -vorbereitung: Automatisierung auf Basis von KI und Machine Learning dient nicht nur dazu, die Löcher in der Personaldecke mithilfe von IT zu stopfen. Vielmehr unterstützt sie das Team dabei, sich auf kritische und entscheidungsrelevante Aufgaben konzentrieren zu können. Automatisierte Systeme ermitteln hierfür nicht nur die nicht-automatisierbaren Ausnahmen, sondern liefert für diese auch gleich Lösungsvorschläge oder -szenarien. Führungs- und Fachkräfte können ihre Entscheidungen auf dieser Grundlage schneller und vor allem fundierter treffen.

Im Maschinen- und Anlagenbau etwa müssen vorgelagert zur Produktion komplexe Auftragsnetze in Abgleich mit Kapazitäten und der Materialbeschaffung geplant werden. KI-basierte Werkzeuge ermöglichen heute bereits nicht nur eine automatisierte Terminierung und Einlastung, sondern auch eine laufende Reihenfolgeoptimierung komplexer Prozessketten in Echtzeit – mit jedem neuen Auftrag und jedem Einwirken auf die Supply Chain.

Woman following online courses on her laptop at home.

Webinar: Produktionsplanung & -steuerung im Maschinen- und Anlagenbau am 16. Januar 2023

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