2. Juli 2019
Das soziale Netzwerk Facebook will mit dem Kryptogeld Libra im kommenden Jahr auf der Basis von Blockchain eine eigene Kryptowährung anbieten. Alleine diese Meldung zog steigende Kurse für Bitcoin, die bereits bestehende Digitalwährung, nach sich. „Facebook springt auf den Zug der Digitalwährungen auf, um das bisher bestehende Geschäftsmodell zu verändern und die Nutzer mit neuen Services zu binden. Dennoch ist die Gefahr groß, die sich aus solchen alternativen Währungen völlig ohne Aufsicht ergeben kann“, sagt René Lemme von valantic. Die valantic Financial Services Automation entwickelt seit über 20 Jahren spezifische IT-Lösungen für die internationale Finanzwirtschaft und kooperiert mit führenden Banken in Europa und weltweit. Zwar plane Facebook seine Kryptowährung als „stablecoin“ – also an eine spezifische staatliche Währung gekoppelt – dennoch sehen auch die Experten von valantic den Trend mit Vorsicht.
Parallelen zum Neuen Markt
„Die aktuelle Euphorie erinnert an den Neuen Markt nach dessen Einführung im Jahr 1997. Bis zum Jahr 2000 stieg der Index immens, um nach der Blase dann ins Bodenlose zu fallen und 2003 geschlossen zu werden. Dennoch zeigt die Hoffnung, die auch von Verbrauchern auf komfortable und schnelle Zahlungsmethoden gelegt wird, wie Banken in Zukunft ihre Produkte aufstellen müssen“, so Lemme von valantic weiter. Mit Lösungen wie der Real Time Payment Engine bietet valantic eine echtzeitfähige, modulare und offene Payment-Hub-Lösung an, die die Verarbeitung verschiedener Zahlungstypen unterstützt. Dabei können flexibel verschiedene Zahlungskanäle wie bspw. E-Banking, manuelle Zahlungserfassung oder Drittanbieter eingebunden werden.
Mitreißende Investmentfreude
Die Angst, etwas zu verpassen, nährt die Aufmerksamkeit für das Kryptogeld Libra ebenso wie den aktuellen Kurs der Bitcoins. Übertriebene Euphorie blendet allerdings die Risiken aus, und kräftige Gewinnmitnahmen können nur einige wenige glücklich machen, während der Kurs wieder fällt. Vor allem wird der Betreiber der Plattform Facebook profitieren sowie die Mitglieder des ernannten Steuerungsgremiums. Diese Instanz hat die Kontrolle über die fondsähnlich aufgebaute Währung, laut Facebook können dem Steuerungsgremium nur Unternehmen beitreten, die zudem mindestens einen Marktwert von einer Milliarde Dollar haben und zehn Millionen Dollar in Libra investieren. Bislang soll es 28 solcher Partner geben, eine Bank befindet sich nicht darunter. Zudem fehlt jegliche Regulierung: „Es gilt, für Kryptowährungen klare Regulierungsrichtlinien vorzugeben. Ansonsten werden wir mit ungeprüften Pseudo-Währungen im Internet wieder in die Steinzeit des Zahlungsverkehrs geraten“, sagt René Lemme von valantic.
Bildquelle: valantic Trading Solutions AG
Facebooks Libra gießt Öl ins Finanzfeuer
Nichts verpassen.
Blogartikel abonnieren.