20. Juni 2024
Claudia ist gelernte Augenoptikerin und wagte später den Schritt ins Studium und anschließend in die IT Branche. Mit der gewonnen Flexibilität meistert sie Job und Familienleben und hat in der SAP Beratung ihre Leidenschaft gefunden. Neue Herausforderungen gibt es in der Beratung immer wieder, die sie mit Pragmatismus angeht. Und das ist auch ihr Rat an Frauen, die ihrem Weg in die IT folgen möchten: „Einfach machen und einfach machen!“
Ich bin Claudia, 56 Jahre alt und arbeite seit 2018 bei valantic. Zuvor war ich 15 Jahre lang in der internen Beratung. Dort lag mein Schwerpunkt auf Beschaffung und Logistik. Seit meiner Zeit bei valantic bin ich auch stark in den Bereichen Stammdaten, Kundenmanagement und Lieferanten involviert.
Ehrlich gesagt, kam mir der Gedanke nie direkt. Es war eher so, dass ich feststellte, dass in großen Unternehmen, wenn über Prozesse nachgedacht und Veränderungen angestrebt werden, die IT eine entscheidende Rolle spielt. Um Prozesse zu optimieren oder zu verändern, kommt niemand um die IT herum. Vor allem in größeren Projekten, ist es hilfreich du auch die IT verstehen und anwenden zu können. Für mich persönlich bedeutet das nicht, dass ich programmieren kann oder eine klassische Ausbildung in Wirtschaftsinformatik habe. Ich komme tatsächlich eher aus dem Bereich der Prozesse und fand es dann spannend, diese in SAP abzubilden, anzupassen und Neues auszuprobieren.
Nach meinem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Augenoptikerin absolviert und einige Jahre in diesem Bereich gearbeitet. Dann wurde unser Sohn geboren und ich habe gemerkt, dass die Arbeitszeiten in der Augenoptik nicht mit so gut mit Familie vereinbar sind. Ich hatte immer den Wunsch zu studieren, aber es ergab sich zunächst nicht. Als dann eine Fachhochschule in Bocholt eröffnet hat und mein Sohn im Kindergarten war, entschied ich mich Wirtschaft mit Schwerpunkt Rechnungswesen, Controlling und Finanzierung zu studieren. Mein Praxissemester absolvierte ich im bei Siemens im Einkauf, wo ich nach meinem Studium auch übernommen wurde.
Meine Diplomarbeit behandelte das Thema Standardisierung im Logistikcontrolling. Während meines Praxissemesters bei Siemens hatte ich erste Berührungspunkte mit SAP und bin so tiefer in die Materie eingestiegen, indem ich mich mit der Technik und dem Customizing beschäftigt habe. Bevor wir interne IT-Ressourcen einsetzten, schauten wir uns immer an, was mit SAP möglich war. Wir hatten zwar nicht die Erlaubnis zum Customizing, durften aber Einblicke nehmen. Wir haben dann im nach Lösungen gesucht, was technisch machbar ist. Außerdem hatten wir eine großartige Führungskraft, die uns auf Kongresse geschickt hat, um zu sehen, wie es andere machen.
Der Gedanke die interne Beratung zu verlassen, kam durch die wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Die Ungewissheit darüber, ob das Unternehmen weiter bestehen würde und die ständigen Nachrichten über Stellenabbau haben mich dazu bewogen nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Zuerst bewarb ich mich auf Stellen in der internen Beratung. Während eines Vorstellungsgesprächs fragte mich die Personalabteilung, warum ich nicht in die externe Beratung wolle da meine Vorstellungen eher dazu passen würden. Das brachte mich ins Grübeln und so landete ich schließlich in einem kleinen Beratungshaus im Raum Bielefeld.
In der internen Beratung kommst du eng mit den Kolleg*innen und Prozessen im Unternehmen in Kontakt, was sehr spannend ist. Allerdings ist es schwieriger, Veränderungen durchzusetzen, da du oft auf Widerstand stößt und als interner Berater nicht immer ernst genommen wirst. In der externen Beratung dagegen bist du offener für Veränderungen und Neuerungen. Wenn du von extern kommst, wirst du von den Kunden häufig ernster genommen, da du einen neuen Blick auf die Dinge hast. Außerdem stellst du viele Fragen und hinterfragst etablierte Prozesse, was oft zu innovativen Lösungen führt.
Der Einstieg war anfangs herausfordernd, da du nicht sofort in große Projekte einsteigst und das Team noch nicht so gut kennst. Aber mit der Zeit lernt man viele verschiedene Teams und Kunden kennen, was den Einstieg erleichtert.
Ich habe nie aufgehört zu lernen. Du hast immer wieder neue Kunden, die Technologie entwickelt sich weiter und es gibt immer neue Herausforderungen und Lösungsansätze, die man kennenlernen muss.
Es gibt verschiedene Typen von Berater*innen. Manche sind kommunikativ und arbeiten gerne im Team, während andere eher analytisch und detailorientiert sind. Beide Typen sind in der Beratung wichtig, da sie unterschiedliche Perspektiven und Fähigkeiten einbringen.
Ich war tatsächlich oft die einzige Frau in Besprechungen, sowohl am Anfang meiner Karriere als auch in der Beratung. Aber mittlerweile sehe ich immer mehr Frauen in unseren Projektteams und auch bei Kunden. Es gibt auch immer mehr Frauen in leitenden Funktionen, was wirklich eine positive Veränderung ist. Aber es könnten gerne noch mehr sein. Es ist wichtig, dass junge Mädchen sehen, dass sie genauso technisch begabt sind wie ihre Mitschüler und dass die IT auch für Frauen attraktiv ist.
Ich würde ihnen raten, einfach loszulegen und sich nicht von Zweifeln abhalten zu lassen. Die IT ist keine Rocket Science und viele Dinge kannst du dir aneignen. Es ist hilfreich, pragmatisch zu sein und die Dinge einfach zu tun. Du musst nicht alles wissen, sondern kannst dir auch Hilfe holen, wenn du sie brauchst.
„Einfach machen und einfach machen!“
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