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Der globale Einfluss von KI auf die User Experience

André Duarte

3. Dezember 2024

Ein Mann der seinen beiden Kollegen im Meeting eine Strategie erklärt.

Während Sie dies lesen, verändert künstliche Intelligenz (KI) bereits die Welt und bringt unbestreitbare Vorteile für unser Leben, indem sie unsere „Human Experience“ bereichert.

Denken Sie beispielsweise an das Gesundheitswesen: KI unterstützt dabei, präzisere Diagnosen zu stellen, erkennt Gesundheitsprobleme frühzeitig, sagt Krankheitsverläufe voraus und beschleunigt die Forschung und Entwicklung in der Pharmaindustrie.

Im Bildungswesen profitieren Schüler*innen von personalisierten Lernassistenten, die sich an individuelle Ziele, Stärken und Schwächen anpassen und dadurch maßgeschneiderte Unterstützung bieten. Auch unserem Planeten hilft die KI, indem sie effizientere Ressourcennutzung ermöglicht und Wetter- sowie Klimaveränderungen präzise vorhersagt. Zudem sind Chatbots und generative KI bereits allgegenwärtig und steigern unsere Produktivität, machen uns zu smarteren Arbeiter*innen und Denker*innen.

Doch wie sieht es eigentlich im Bereich des UX-/UI-Designs aus? Toolsfür quantitative Analysen, Wireframes, Mock-ups, Prototypen oder sogar die Durchführung von Interviews: Es scheint fast so, als könnte KI uns bald ersetzen.

KI kann niemanden ersetzen – aber eine Person, die KI nutzt, schon!

Wie jede technologische Revolution hat auch die KI nicht das Potenzial, uns vollständig zu ersetzen. Der Grund: Sie steckt noch in den Kinderschuhen und weist wesentliche Einschränkungen auf. KI kann nicht eigenständig erkennen, welche Probleme gelöst werden müssen.

Sie hat Schwierigkeiten dabei, Zusammenhänge zu verstehen, und bewältigt derzeit nur eine Aufgabe auf einmal. Die Lösung komplexer Probleme und das Verstehen vielschichtiger Systeme bleiben eine Herausforderung.

Von welchen vielschichtigen Systemen sprechen wir? Naja, zum Beispiel von den „Systemen“ der Benutzer*innen:

  • Psychologie
  • Umfeld
  • Hintergrund
  • Bedürfnisse
  • Ziele
  • Frustrationen

Nur Menschen können diese Komplexität wirklich verstehen und geeignete Lösungen für die Herausforderungen der Benutzer*innen entwickeln.

Designlösungen erfordern einen multidisziplinären Ansatz

Um ein Designproblem zu lösen, sind Kenntnisse in Interface-Design, Psychologie, Informationsarchitektur, Barrierefreiheit, Design Thinking, visuellen Prinzipien und vielem mehr erforderlich!

KI ist nicht menschlich, es fehlt ihr an Empathie

Das ist der entscheidende Unterschied zwischen uns und der Technik: Wir können die Gefühle anderer verstehen und nachempfinden. Wir sind in der Lage, uns in andere hineinzuversetzen und nachzuvollziehen, was sie fühlen. Ein Kunstwerk, das von einer KI geschaffen wurde, erkennt man oft daran, dass ihm die Magie der menschlichen Kreativität fehlt. KI sollte daher nicht als Ersatz, sondern als Hilfe gesehen werden – ein Werkzeug, das uns unterstützt, ohne dabei den menschlichen Faktor zu ersetzen.

A man i an office who thinks about AI. Around him are a lot of colorful dots.

KI ist Ihr Partner – nutzen Sie sie zu Ihrem Vorteil!

Mit KI können Sie schneller, smarter und besser arbeiten. Die enorme Rechenleistung kann dabei helfen, beispielsweise folgende Aufgaben zu meistern:

1. Recherche

KI kann riesige Datenmengen verarbeiten, Muster erkennen und Feedback von Nutzer*innen effizient analysieren. Das spart wertvolle Zeit und liefert präzise Ergebnisse. Sie könnten ChatGPT zum Beispiel verwenden, um basierend auf Erkenntnissen aus Marktforschung und Wettbewerbsanalysen ein maßgeschneidertes Interview zu erstellen.

Lassen Sie uns versuchen, ein solches Interview für eine Pizza-Bestell-App zu erstellen:

A Screenshot of a an ChatGPT interview for a Pizza Ordering App:
valantic blog, global influence AI, Pizza Ordering App, ChatGPT

KI liefert nicht nur den vollständigen Interviewprozess, sondern gibt auch wertvolle Einblicke, wie der User Flow gestaltet werden sollte. Das steigert die Produktivität bei der Ideenfindung erheblich und ermöglicht es, schneller und effizienter zu durchdachten Lösungen zu gelangen!

2. Ideenfindung

KI ist auch ein hilfreiches Tool beim Brainstorming – sie schlägt einzigartige Ideen und Trends vor und erkennt Muster, die Ihnen neue Perspektiven eröffnen. Dazu können Sie zum Beispiel das kostenloses Plug-in WireGen in Figma verwenden.

Screenshot from WireGen page

Wenn Sie genau das prompten, was Sie benötigen, wird die KI nicht nur ein Wireframe generieren, sondern auch eine detaillierte Beschreibung dessen liefern, was der Screen erfordert. Das ist äußerst hilfreich für die Erstellung von User Stories!

3. Schreiben und Content-Erstellung

In diesem Bereich ist die KI wohl das am meisten gefürchtete generative Tool, weil es so mächtig ist. Doch wir sollten es als das betrachten, was es ist: ein Werkzeug, das uns dabei unterstützt, Inhalte für unsere Nutzer*innen zu erstellen. Als UX-Designer*in ist es besser, auf „Lorem Ipsum“-Texte zu verzichten, da sie keine realen Nutzungsszenarien widerspiegeln. Große Teams verfügen vielleicht über UX-Texter*innen, die Micro-Copy verfassen können, aber in Momenten, in denen kreative Ideen fehlen, kann KI Ihr neuer bester Freund sein.

ChatGPT kann großartige Vorschläge liefern!

A Screenshot of a an ChatGPT interview for finance plans.

In diesem Szenario wollen wir einen Text generieren, der sich auf Finanzpläne fokussiert. Sie können diese Idee dann weiter ausarbeiten, indem Sie spezifischere Details hinzufügen oder die Tonalität anpassen, um den Text beispielsweise formeller, motivierender oder persönlicher klingen zu lassen:

A Screenshot of a an ChatGPT interview for finance plans.

4. Design-Kritik

KI kann dabei unterstützen, Designs vor ihrer Veröffentlichung zu bewerten und zu optimieren. Allerdings sollten Sie diese Technologie mit Vorsicht einsetzen, da ihre Möglichkeiten derzeit noch begrenzt sind. Dennoch gibt es vielversprechende Anwendungen wie Attention Insight.

Attention Insight nutzt prädiktives Eyetracking, um vorherzusagen, welche Bereiche Ihres Designs die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen auf sich ziehen werden. Zudem ermöglicht es den Vergleich verschiedener Designs, um deren Effektivität zu beurteilen.

Screenshot of Attention Insight

In diesem Fall erhielt der Screen einen Focus Score von 94, was ein sehr gutes Ergebnis ist, aber auch einen Schwierigkeitsgrad von 54, was mäßig ist. Das ist ein sehr interessantes Resultat, bei dem wir unser kritisches Denken einsetzen müssen, um zu verstehen, was wir tun können, um unser Design zu verbessern.

5. User Testing

KI kann dazu beitragen, eine umfassende und inklusive User Experience zu gewährleisten, indem sie Nutzerinteraktionen simuliert und mögliche Barrieren frühzeitig identifiziert.

Maze nutzt maschinelles Lernen, um wertvolle Einblicke in das Nutzerverhalten zu liefern und Designfehler aufzudecken. Die Plattform wurde speziell für einfache Usability- und User-Tests von Websites und Apps entwickelt und verfügt über eine benutzerfreundliche Oberfläche für schnelle und effiziente Tests.

Screenshot of Maze

Wie Sie sehen, kann künstliche Intelligenz in entscheidenden Bereichen des Designprozesses unterstützen. In einer schnelllebigen Welt, in der Zeit ein Schlüsselfaktor ist, hilft Ihnen dieses Tool, Ihre Ressourcen effizienter zu nutzen.

Fazit

Künstliche Intelligenz unterstützt uns im Designprozess und macht uns nicht nur effizienter, sondern auch innovativer und nutzerorientierter. Wichtig ist jedoch, bei der Nutzung von kostenlosen Tools wie ChatGPT Vorsicht walten zu lassen: Da es sich um ein Open-Source-Tool handelt, werden sensible Informationen nicht geschützt.

Intern bei valantic verwenden wir Vally − eine sichere Plattform, die alle generierten und bereitgestellten Daten schützt und so Vertraulichkeit gewährleistet. KI sollte als hilfreiches Werkzeug betrachtet werden. Je eher wir diese revolutionäre Technologie annehmen, desto besser werden wir als UX-/UI-Designer*in in der Nutzung ihrer Möglichkeiten.

A man i an office who is laughting. Around him are a lot of colorful dots.

Digitale Transformation erfolgreich mit Low-Code vorantreiben

Auf Grundlage der Low-Code-Entwicklungsplattform OutSystems bietet valantic Lösungen für Kunden in diversen Bereichen.

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