3. Oktober 2024
Composability verspricht die Lösung für viele Herausforderungen der E-Commerce- und Digitalbranche zu sein. Wer eine MACH-Architektur anstrebt und mit dem Konzept von Composable Commerce erfolgreich sein möchte, braucht allerdings mehr als einen modularen Tech-Stack. In unserer Serie beleuchten Expert*innen die Potenziale und oft übersehenen Hürden von Composable-Commerce-Projekten aus Business-, User- und Technologie-Perspektive.
Teil 1: Vom Buzzword zur Business Strategie
Teil 2: Woran Composable-Commerce-Projekte scheitern
Teil 3: Quality Assurance für langfristige Composable-Commerce-Erfolge
Teil 4: Composable Architecture x KI: Enabler für Optimierung & Innovation
In der fünften Ausgabe lesen Sie, wie Designsysteme eine Composable Architecture unterstützen, neue Möglichkeiten für die Gestaltung einzigartiger Kundenerlebnisse schaffen und digitale Barrierefreiheit fördern.
Eine Composable Architecture bietet bekannterweise den Vorteil, dass Unternehmen die jeweils besten Komponenten für ihre IT-Infrastruktur zusammenstellen können. So lassen sich digitale Angebote auf einfache Weise für unterschiedliche Anforderungen anpassen und erweitern.
Aus UX-Design-Sicht beschreibt das Konzept von Composability einen ebenso flexiblen Ansatz für die Gestaltung von Webseiten, Apps und Onlineshops. Umgesetzt wird dieser Ansatz durch ein sogenanntes Designsystem: ein Rahmenwerk mit klaren Richtlinien und wiederverwendbaren Komponenten für Gestaltungs- und Entwicklungsprozesse. Die kleineren Einheiten eines Designsystems lassen sich unabhängig voneinander erstellen, testen und austauschen – ganz ähnlich wie es bei einem modularen Tech-Stack mit entkoppelten Funktionen und API-basierten Diensten der Fall ist.
Ein bekanntes Beispiel ist das Atomic Design Framework, bei dem das User Interface (UI) in fünf Bausteine zerlegt wird:
Angenommen, ein Unternehmen möchte seine Website überarbeiten. Durch die Verwendung eines Designsystems teilen Experience Designer*innen die Produktseiten, Checkout-Prozesse und Benutzerprofile in kleinere, eigenständige Komponenten auf und können diese ganz nach Bedarf neu zusammenstellen, um verschiedene Designanforderungen und Benutzerpräferenzen zu erfüllen. In Kombination mit modularen Diensten und Funktionen eines Composable Tech-Stacks schafft ein Designsystem somit die flexible Basis für eine nutzerzentrierte, anpassungsfähige Customer Experience (CX).
Zudem verbessert es die Effizienz, Geschwindigkeit und Konsistenz im Designprozess: Durch die Aufteilung in kleinere Bausteine lassen sich Inhalte und Benutzeroberflächen agiler gestalten und unabhängig vom Ausgabekanal verwalten. Ein Produktbild kann beispielsweise in verschiedenen Layouts und Kontexten verwendet werden, ohne dass es mehrfach hochgeladen oder grundlegend verändert werden muss.
Durch die zusätzliche technische Integration können Experience Designer*innen einzelne Komponenten der Nutzeroberfläche hinzufügen, bearbeiten, aktualisieren oder entfernen, ohne das gesamte User Interface überarbeiten zu müssen. So lassen sich bestehende Designs problemlos für unterschiedliche Nutzergruppen optimieren und Erlebnisse an neue Erwartungen der Kundschaft anpassen.
Durch den Einsatz benutzerdefinierter Komponenten entstehen einzigartige Frontends, die Webseiten und Shops von denen der Konkurrenz abheben und zu einem einheitlichen Markenauftritt beitragen. Optik, Navigation und Funktionsumfang der gesamten Plattform können gezielter auf die Bedürfnisse der Kundschaft abgestimmt werden. Das trägt zu mehr Engagement, einer höheren Conversion Rate und stärkeren Kundenbindung bei.
In Kombination mit einer Composable Architecture erlaubt ein Designsystem die nahtlose Integration mehrerer unabhängiger Systeme und Dienste. In dieser einheitlichen Einkaufsumgebung müssen Kund*innen nicht mehr zwischen verschiedenen Services wechseln – eine zentrale Voraussetzung für eine konsistente und reibungslose Customer Experience.
Anpassbare UI-Elemente vereinfachen das Erstellen und Einbinden von individuellem Content. Beispielsweise können ausgehend von den Präferenzen und Verhalten von Kund*innen jeweils passende Inhalte angezeigt werden, etwa Sonderangebote oder auch Ratgeberartikel und How-to-Videos, die zu den gesuchten oder gekauften Produkten passen.
Durch die Aufteilung in kleinere, unabhängige Einheiten kann ein Designsystem die Leistungsfähigkeit der gesamten E-Commerce-Architektur steigern. Selbst bei zunehmender Komplexität und Größe der Plattform wird bessere Performance, Verfügbarkeit und Stabilität aller Anwendungen erzielt.
Die Flexibilität und Composability, die ein Designsystem für Gestaltungs- und Entwicklungsprozesse bietet, bergen auch Potenziale für die Barrierefreiheit digitaler Plattformen – ein Thema, das mit dem bald in Kraft tretenden European Accessibility Act (EAA) besonders aktuell und dringlich ist. Eine entscheidende Rolle für die Umsetzung der neuen Richtlinien spielt der Faktor Zugänglichkeit:
Mit einem Designsystem können digitale Umgebungen so gestaltet und angepasst werden, dass sie für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten sichtbar und nutzbar sind. Durch Tastaturbedienbarkeit, Alternativtexte und die Integration zusätzlicher Funktionen wird eine größere Bandbreite an Nutzungsfähigkeiten berücksichtigt. So können weit mehr potenzielle Kund*innen auf die Plattform zugreifen und die digitalen Angebote nutzen.
Auch B2B-Unternehmen können von der Composability eines Designsystems und der mit ihm erzielten Barrierefreiheit profitieren: Bessere Usability minimiert die Nutzungshürden für alle Anwender*innen, steigert die Conversion Rate und wirkt sich positiv auf die SEO-Performance aus.
Nutzen Sie die Potenziale einer Accessible eXperience (AX)
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Was es braucht, um die gesamte Customer Journey anpassungsfähiger und barrierefreier zu gestalten, sind die richtigen Expert*innen. Suchen Sie noch die richtigen Hebel, um einzigartige digitale Erlebnisse zu schaffen? Dann lassen Sie uns miteinander sprechen!
Ihr Ansprechpartner
Adam Machtelewski
Creative Director
+49 173 7439902
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