18. Oktober 2022
Im ersten Artikel über UX Writing und Microcopy haben wir erklärt, was diese Art von Webtext auszeichnet. Im zweiten Teil unserer Blogserie zeigen wir, wie Sie diese clever einsetzen können. Mit dabei: viele praktische Beispiele als Inspiration für Ihre Microcopy-Texte.
UX Writing und Microcopy kommen idealerweise immer dann zum Einsatz, wenn User*innen in wenigen Worten angesprochen werden sollen. Dabei kann es sich um CTAs (Call to Actions) oder nützliche Hinweise handeln. Eines haben alle „Mini-Texte“ gemeinsam: eine freundliche und direkte Ansprache. Ganz nach dem Motto „Der Ton macht die Musik“.
Um Microcopy-Texte zu schreiben, die eine Zielgruppe erreichen, muss man die Personas in- und auswendig kennen. Erinnere Sie sich an die vier Prinzipien der Handlungsmotivation:
Drei goldene Regeln
Sie sind sich noch nicht sicher, wie Sie Microcopy zielführend einsetzen können? Wir haben vier Beispiele vorbereitet. Egal, wo die kurzen Texte verwendet werden, sie übernehmen immer die gleiche Aufgabe: die User*innen anzusprechen. Der Aufbau ist jedes Mal sehr ähnlich und folgt folgenden drei Grundregeln:
Tipp: Manchmal braucht man nur eine oder zwei dieser drei Regeln. Zum Beispiel für Platzhalter in Formularen, die ausschließlich Bedenken der User*innen ausräumen sollen.
Sprechen Sie die Personen bereits im Titel freundlich und direkt an. Verwenden Sie einladende Formulierungen wie „Schön, dich kennenzulernen“ anstatt „Neuen Benutzer anlegen“. Oder erreichen Sie sie mit Humor – zum Beispiel bei Fehlermeldungen und 404-Seiten:
„Oh, so war da aber nicht geplant! Wirf doch einen Blick in unser Magazin, während wir frischen Content für diese leere Seite zaubern!“
Klingt gleich viel besser als eine Standard-404-Fehlerseite, oder?
Wichtig: Belassen Sie Bezeichnungen wie Registrierung, Karriere und Warenkorb in der Navigation und auf der Startseite. Nutzer*innen suchen automatisch nach diesen Begriffen und sind eher verwirrt, wenn sie diese nicht wie gewohnt vorfinden.
Zählen Sie in kurzen Sätzen oder mithilfe von Bullet Points auf, warum sich eine Aktion für die User*innen lohnt. Das könnten sein …
Während oder vor einer Aktion tauchen verschiedene Unsicherheiten bei den User*innen auf. Viele brechen dann den Prozess ab und suchen Angebote bei Mitbewerber*innen. Versicheren Sie potenziellen Kund*innen, dass ihre Bedenken unbegründet sind. Bedenken können beispielsweise versteckte Kosten, komplizierte Formulare und die Weitergabe der persönliche Daten sein.
Selbstverständlich müssen diese Versprechen auch eingehalten werden. User*innen werden sich nämlich daran erinnern.
Wir sind der Meinung, dass die folgenden Beispiele enorm von UX Writing und Microcopy profitieren. Sie helfen dabei, Ihre Klickzahlen, Downloads, Registrierungen und Käufe zu erhöhen. Los geht’s!
Eine Registrierung ist für die User*innen mit Zeitaufwand verbunden, den viele nicht investieren wollen. Das bedeutet, es muss Überzeugungsarbeit geleistet werden – und zwar präzise, freundlich und konkret.
Microtexte für Formular
Um Microtexte in ein (Registrierungs-)Formular einzubauen, gibt es vier Varianten. Welche man am besten wann verwendet erfahren Sie im dritten Teil unserer Blogserie über UX Writing und Microcopy.
Im zweiten Schritt gilt es neu angemeldete User*innen zu behalten. Sorgen Sie dafür, dass sie sich willkommen fühlen, wenn sie sich wieder auf Ihrer Website oder in Ihrer App anmelden. Behandeln Sie sie nicht wie anonyme Benutzer*innen, sondern stellen sie Sie bildlich als Stammkund*innen vor. Die Erstellung von Personas können dabei behilflich sein.
Es ist frustrierend, wenn die Anmeldung fehlschlägt und ein neues Passwort aufgesetzt werden muss. Halten Sie sich daher kurz und vereinfachen Sie die Passwort-Wiederherstellung. „Passwort vergessen? Kein Problem, wir schicken dir einen Link zu deinem neuen.“ oder „Super! Der Link zu deinem neuen Passwort befindet sich in deinem Posteingang!“ sind einfache, aber persönliche Erklärungen, was für User*innen zu tun ist.
Beispiele für Registrierungen, Login oder Passwort-Wiederherstellung:
Menschen davon zu überzeugen, sich bei einem Newsletter anzumelden, ist gar nicht so einfach. Der richtige Zeitpunkt, um das Pop-up-Fenster mit der Newsletter-Einladung zu öffnen, ist genauso ausschlaggebend wie die Einladung selbst. Um die Besucher*innen einer Website zu einer Newsletter-Anmeldung zu motivieren, muss dieser echten Mehrwert bieten. Den bringt man in einem kurzen Fließtext und knackigen Bullet Points auf den Punkt.
Wichtig: Denken Sie daran, die Bedenken der User*innen bezüglich Spamnachrichten aus dem Weg zu räumen! Informieren Sie darüber, wie oft sie einen Newsletter erhalten werden.
Beispiel für eine Newsletter-Anmeldung:
Auf der Suche nach freshen Content-Ideen?
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Nach grandiosem Content folgt ein Button, der den erfolgreichen Abschluss einer gewünschten Aktion im letzten Moment verhindert. Wie macht er das? Indem er den User*innen mit knappen Worten sagt, welche „Arbeit“ auf sie zukommt. „Jetzt registrieren“ bedeutet für die meisten Menschen nichts anderes als: „Oje – ich muss ein kompliziertes Registrierungsformular ausfüllen“ (Siehe Beispiel 1!).
Betrachten Sie Buttons als letzten Schubs in die richtige Richtung! Sie motivieren die User*innen erneut, den Prozess tatsächlich durchzuführen. Heben Sie noch einmal den Vorteil hervor, den die Person erhält, sobald sie den Knopf drückt.
Beispiele für motivierende Buttons:
Wichtig: Es gibt zwei Arten von Buttons. Jene, die einen erheblichen Wert bieten, indem sie Leads und Conversions generieren. Sie sind ansprechend und motivierend formuliert und passen zum Voice Toning des Unternehmens. Dann gibt es noch Standard-Buttons, die wichtige Funktionen ausführen und den User*innen vertraut sind. Sie müssen daher unmissverständlich sein. Zum Beispiel „Weiter“, „Speichern“ und „In den Warenkorb legen“.
Ein zentrales Ziel jeder Website sollte sein, potenzielle Kund*innen zu erreichen, die Sie anschließend kontaktieren. Darum ist das Kontaktformular eines der wichtigsten Elemente jeder Website. Haben die Website-Besucher*innen es bis dahin geschafft, braucht es nur noch etwas Überzeugungsarbeit.
Dabei reicht es nicht einfach „Kontaktiere uns“ über ein 0815-Kontaktformular zu setzen. Auch hier werden die drei Grundregeln tragend: Interessent*innen direkt ansprechen und Argumente aufzählen, die für eine kurze Nachricht sprechen. Versicheren Sie, dass Sie das Anliegen der User*innen ernst nehmen und in absehbarer Zeit darauf reagieren werden. Bestärken Sie sie, mit Ihrem Unternehmen in Kontakt zu treten – auf die gleiche Weise, als würden Sie ihnen persönlich eine Visitenkarte in die Hand drücken.
Beispiele für Kontaktformulare
Neben diesen vier Beispielen gibt es noch viel mehr Webtexte, die durch UX Writing und Microcopy aufgewertet werden können. Zum Beispiel 404-Fehlerseiten, Kaufprozesse und Empty States.
Sie sind unsicher, ob Ihre CTAs ein Update brauchen?
Wir werfen gerne einen Blick darauf und schreiben Microcopy-Texte, die zu Ihrem Unternehmen passen und Ihre Zielgruppe ansprechen. Was Sie dafür tun müssen? Schreiben Sie uns eine Nachricht – wir…
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