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Automatisierte Übersetzungen in der Content-Erstellung

Eine Person hält ein Smartphone mit einer ChatGPT-App in der Hand, während im Hintergrund ein Laptop geöffnet ist.

Rise of the Machines … oder doch nicht?

Willkommen in einer Welt, in der Sprachbarrieren und kulturelle Grenzen in Sekundenschnelle und wie von Zauberhand verschwinden. Wie? Mit einem einfachen Klick auf den Language-Switch-Toggle. In der Welt der Online-Content-Übersetzung scheint Zeit und Raum nicht wirklich zu existieren – zumindest nicht für User*innen. Ganz anders für die Betreiber der Website. Was im Frontend nach purer Magie aussieht, beruht auf einem komplexen und manchmal zeitintensiven Prozess, nämlich: der Übersetzung und Lokalisierung der Inhalte.

Das stellt uns vor ein entscheidendes Problem: Die richtige – und vor allem gekonnte – Übersetzung von Inhalten ist heutzutage wichtiger denn je. Nahezu ebenso wichtig ist jedoch oft die Effizienz, mit der diese Übersetzungen umgesetzt werden.

Wer kennt es nicht: Eine Event-Ankündigung im Newsletter soll am besten noch gestern versendet werden. Entscheidende Daten und Fakten zum Unternehmen oder zu Produkten haben sich geändert und müssen nun auch auf der Website so schnell wie möglich ersichtlich sein. Manchmal drängt die Zeit, und man ist vielleicht versucht, Texte der Einfachheit und Schnelligkeit halber mit Google Translate, DeepL oder ChatGPT zu übersetzen. Billiger ist das außerdem noch …

Aber sind KI-generierte Übersetzungen – zum Beispiel mit ChatGPT – wirklich „worth the hype“? Das finden wir jetzt heraus!

Automatisierte Übersetzungen: Fortschritt mit Fehlerpotenzial

Viele Firmen sind mittlerweile der Meinung, dass sie ihre Übersetzungen ganz easy, blitzschnell und kostengünstig von KI-Tools erledigen lassen können. Manche reizt dabei auch der Gedanke, besonders fortschrittlich zu sein. Als Content-Marketing-Agentur raten wir allerdings davon ab, sich allein auf Tools zu verlassen. Doch bevor wir ins Detail gehen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Vor- und Nachteile von automatisierten Übersetzungen.

Vorteile der automatisierten Übersetzung

  • Zeitersparnis: Automatisierte Übersetzungen ermöglichen eine schnelle und effiziente Übersetzung großer Textmengen.
  • Kosteneffizienz: Im Vergleich zu den Diensten von menschlichen Übersetzern sind automatisierte Lösungen oft kostengünstiger.
  • Sofortige Verfügbarkeit: Übersetzungen stehen nahezu in Echtzeit zur Verfügung.

Nachteile der automatisierten Übersetzung

  • Qualitätsrisiko: Die Übersetzungsqualität ist nicht so präzise wie bei menschlichen Übersetzern, was zu Missverständnissen oder falschen Informationen führen kann.
  • Fehlende kulturelle Anpassung: Automatisierte Übersetzungen können kulturelle Nuancen und Kontexte nicht immer korrekt wiedergeben, was zu sprachlichen Fehlgriffen führen kann.
  • Mangelnde Emotionen und Kreativität: Automatisierte Übersetzungstools können Emotionen und kreative Ausdrucksweisen wie Wortspiele nur begrenzt erfassen, was die Wirkung einer Botschaft beeinträchtigen kann.
  • Eingeschränkte Fachkenntnisse: Bei spezialisierten Inhalten, die fachspezifisches Wissen erfordern, kann die automatisierte Übersetzung an ihre Grenzen stoßen.
  • Datenschutzbedenken: Die Nutzung einiger automatisierter Übersetzungstools könnte Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit von sensiblen Inhalten aufwerfen.
  • Mangelnde Konsistenz: Je nach Tool, kann es bei der automatisierten Übersetzung vorkommen, dass Begriffe und Ausdrücke in verschiedenen Texten nicht einheitlich wiedergegeben werden.

Unser Take

Automatisierte Übersetzungen helfen zwar dabei, Zeit und Ressourcen zu sparen, jedoch steckt der Teufel meist im Detail. Maschinen mögen schnell sein, aber sie können die subtilen Nuancen und kulturellen Unterschiede einer Sprache oft nicht einfangen. So kann der vermeintliche Zauber der Content-Übersetzung schnell flöten gehen.

Stellen Sie sich vor, Ihre Werbebotschaft wird in einer anderen Sprache plötzlich zu einem schlechten Witz. Schlimmer noch: Sie wirkt sich negativ auf das Marken-Image und die Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens aus oder hat sogar rechtliche Konsequenzen. Ein Horrorszenario für jede Brand.

Für uns gilt daher wie immer: Es geht nicht um mehr, sondern um besseren Content! Der Qualitätsanspruch steht im Content-Marketing über allem. So verlockend die Vorteile auch klingen mögen: Das Risiko einer falschen, peinlichen oder sogar Shitstorm-würdigen Formulierung ist bei 100-%-automatisierten Übersetzungen einfach zu groß. Deshalb würden wir unseren Kund*innen auch niemals raten, selbst etwas per Tool zu übersetzen – höchstens vielleicht die Speisekarte im Kroatien-Urlaub. 

Eine Person sitzt an einem Schreibtisch mit zwei Monitoren und arbeitet an einem Computer. Der eine Bildschirm zeigt die Benutzeroberfläche von ChatGPT.

Maschinen-gestützte Übersetzungen: The new way to go?

Naja, okay, ganz so „new“ ist das Ganze auch wieder nicht. All jene, die schon länger im Bereich der Übersetzung arbeiten oder damit in irgendeiner Form zu tun haben, wissen: Es gibt schon lange Tools zur Unterstützung, die sich Übersetzer*innen zunutze machen können. Bevor Google Translate oder DeepL den Übersetzungsmarkt eroberten, waren CAT-Tools und Corpora „all the rage“. Die Betonung liegt hierbei allerdings auf: Tools zur Unterstützung! Im Fachjargon heißt das Ganze dann „MTPE“ (Machine Translation + Post-Editing) – also maschinelle Übersetzung mit Nachbearbeitung durch professionelle Übersetzer*innen.

Man meets Machine & Effizienz meets Kreativität

Tatsächlich können automatisierte Übersetzungen in manchen – bei weitem nicht in allen – Fällen durchaus hilfreich sein. Gewusst wie, lässt sich damit eine Basis-Übersetzung als Grundgerüst erstellen. Anschließend wird diese Übersetzung dann sorgfältig auf Richtigkeit überprüft, überarbeitet und feingeschliffen.

Der Vorteil: Übersetzer*innen müssen sich nicht mehr ganz so stark auf die „banal(er)en“ Aspekte der Texte konzentrieren. Dadurch werden kognitive und zeitliche Ressourcen frei, um sich der Recherche von Fachbegriffen oder dem sprachlichen Feinschliff zu widmen. Wortspiele, präzise Formulierungen, ausgeklügelte Headlines und wirkungsvolle CTAs, zum Beispiel …

Und was ist mit ChatGPT als Übersetzungstool?!

Im Moment kommt man am Thema AI und ChatGPT kaum vorbei. Also nun auch kurz zur Frage, „Kann ich nicht auch ChatGPT zur Übersetzung verwenden?“ Die Antwort lautet: Theoretisch ja, aber versprechen sollte man sich nicht zu viel davon! Um schnell eine E-Mail zu übersetzen, wird es schon reichen.

Allerdings funktionieren andere Übersetzungstools aktuell noch weitaus besser als ChatGPT. Einige KI- und Machine-Learning-basierte Tools sind schon seit über einem Jahrzehnt am Markt, wurden rein für die Übersetzung konzipiert und werden ständig weiterentwickelt. Diesen Vorsprung konnte ChatGPT bisher nicht aufholen. Dementsprechend liegt das Qualitätsniveau der ChatGPT-Übersetzungen noch deutlich unter dem von anderen Anbietern.

Unabhängig davon: In all den Jahren unserer Übersetzungstätigkeit ist uns noch kein Tool untergekommen, das uns eine Übersetzung „ausgespuckt“ hätte, die wir 1:1 übernehmen wollten. Alle Tools, die wir bisher getestet haben, übersetzen recht „Denglisch“ und meist zu nahe am Original – dadurch klingen die Texte unnatürlich. Offensichtliche Übersetzungsfehler sind ebenfalls keine Seltenheit. Jede Tool-gestützte Übersetzung bedarf also rigoroser und umfassender Überarbeitung.

Woman working

Übrigens …

Genauso wenig wie automatisierte Übersetzungen aktuell unsere Übersetzer*innen arbeitslos machen, kann die KI unsere Copywriter*innen ersetzen.

Macht ChatGPT Copywriter*innen überflüssig? Macht ChatGPT Copywriter*innen überflüssig?

Menschliche Übersetzer*innen: Die stillen Sprachkünstler hinter den Kulissen

Ohne ein Loblied auf unsere Profession singen zu wollen – die menschliche Note ist beim Übersetzen unverzichtbar! Besonders wenn es darum geht, die Nuancen einer Sprache zu erfassen, mit viel (kulturellem) Feingefühl wiederzugeben und die richtigen Emotionen zu vermitteln.

Dabei sind wir den Maschinen in einigen entscheidenden Aspekten voraus: Wir erfassen den Gesamtkontext – nicht nur den des Textes oder der Website, sondern auch der Marke, der Zielgruppe und des kulturellen Umfelds. Wir treffen den Ton, erwecken die richtigen Assoziationen und setzen Content damit gekonnt in Szene.

Dabei ist es übrigens egal, ob im ersten Schritt mit einem Tool gearbeitet wurde oder nicht. Jede*r Übersetzer*in geht anders vor und bevorzugt es, entweder mit bestimmten Tools, ganz ohne Tools oder nur manchmal mit Tools zu arbeiten. Was zählt, ist das Ergebnis: ansprechende Texte, die Mehrwert liefern und die User*innen – und Google! – begeistern.

Erfahrene Übersetzer*innen können eine Botschaft so formulieren, dass sie exakt die gewünschte Wirkung auf das Zielpublikum hat – und genau darauf kommt es im Marketing schließlich an!

Junge Frau mit lockigem Haar, das an einem PC sitzt.

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